Menschengerecht führen

Das (un)erfüllte Versprechen

Der Kunde ist König. Diese Floskel findet sich auf vielen Websites, im Hotelgewerbe wird sogar besonders häufig hervorgehoben, dass der Gast an erster Stelle steht. Nicht so beim Hotel Europäischer Hof Heidelberg. Die Hotelchefin findet: An erster Stelle sollten die Mitarbeitenden stehen. Mit dieser Aussage erntet Caroline von Kretschmann regelmäßig Stirnrunzeln. So auch auf den PTT2024, auf denen unser Interview mit der mehrfach prämierten Familienunternehmerin entstand. Bis sie erklärte, warum der Grundsatz Sinn ergibt: Ihrer Meinung nach kann das Gästeerlebnis nie besser sein als das Mitarbeitendenerlebnis. Wie die Familienunternehmerin den Ansatz der dienenden Führung umsetzt, lesen Sie, liebe Leserinnen und Leser, hier
 

 

Wie wird Führung menschlich?

Das Interview stellt eine Best Practice für menschliche Führung vor und ist daher absichtsvoll in unseren Schwerpunkt „menschengerechte Führung“ einsortiert. Den Auftakt in diesen macht freilich ein weniger positiv stimmender Beitrag. Er stammt von Agile Coach Marcus Raitner, der bereits 2018 ein „Manifest für menschliche Führung“ vorgelegt hat. Ursprünglich wurde es im Zuge der agilen Transformation der BMW Group IT formuliert, als Versuch einer Antwort, wie passende Führungsleitlinien in einer agilen Organisation aussehen könnten. 
 
Für Raitner lag es nahe, diese Leitlinien in derselben Form wie im Manifest für agile Softwareentwicklung niederzuschreiben. Entstanden ist damit der Umriss einer menschlicheren und menschenwürdigeren Wirtschaft. Einer Wirtschaft, die dem Menschen dient und nicht umgekehrt. Tatsächlich waren schon 2018 diese Überlegungen nicht mehr neu, vielmehr reichen sie Jahrzehnte zurück – bis zu Peter F. Drucker und Douglas McGregor. Sechs Jahre später haben die Thesen des Manifests jedoch noch immer nichts an ihrer Aktualität verloren. Obwohl die Inhalte wohlbekannt und Bestandteil nahezu jeder modernen Führungslehre sind, hapert es an der Umsetzung. Raitner hat das Manifest erneuert und um praktische Prinzipien für eine menschengerechtere Führung ergänzt. In seinem Beitrag erläutert er die aus seiner Sicht fünf wichtigsten.
 

Ist Macht „böse“?

Wenn über (neue) Führung diskutiert wird, wird das Thema Macht gerne ausgeklammert, sozusagen als „böse“ Kraft tabuisiert. Auch in der Führungskräfteentwicklung wird es nach Beobachtung von Andrea Kleinhuber oft ignoriert. Dabei ist Macht ein grundlegender Aspekt des menschlichen Miteinanders. Ein unaufgeklärter Umgang damit wirkt sich leicht destruktiv aus. In ihrem Beitrag plädiert die Führungskräfteentwicklerin daher für die gezielte Entwicklung von Machtkompetenz, auch und gerade in New-Work-Unternehmen. Damit die Führungskräfteentwicklung menschengerechter wird.
 
Alle Beiträge dieser Ausgabe auf einen Blick:
 
Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe und viiiieeel Erkenntnisgewinn!

Der Beitrag wurde geschrieben von

Nicole Bußmann
Nicole Bußmann, Chefredakteurin von managerSeminare und Training aktuell
17.06.2024
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