Mentale Souveränität erlangen

Zieh die Jalousie hoch!

„Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenig Leute damit beschäftigen.“ Dieses Zitat stammt von Henry Ford, ist also knallalt, stimmt aber wohl immer noch. Zumindest könnte man beim Blick auf die aktuellen Entwicklungen in Wirtschaft und Politik den Verdacht haben: In Zeiten, in denen uns die Komplexität der Verhältnisse zu überwältigen droht, ist die Versuchung groß, aufzugreifen, was der vermeintliche Common Sense, allgemeine Trends oder wortstarke Meinungsführer nahelegen. „Je größer die subjektiv empfundene Unsicherheit, desto ausgeprägter scheint der Wunsch nach personifizierten Problemlösungen zu sein, also nach Personen, die mit simplen Botschaften ein Gefühl von Stabilität und Orientierung vermitteln“, nennt Hans A. Wüthrich in unserem diesmaligen Titelthema einen Grund für den grassierenden Wunsch, den eigenen Denkapparat hinter einer Jalousie zu verstecken.
 

Wie denken wir eigenständig und kritisch?

Es ist aber wohl nicht nur die naive Hoffnung auf Heilsbringer, die einfache Lösungen für komplexe Probleme versprechen, die eigenständiges Denken verhindert. Ebenso groß ist die Gefahr, auf die Verheißungen von Künstlicher Intelligenz hereinzufallen und zu glauben, die eigene Denkleistung an eine KI auslagern zu können. Viele Menschen scheinen vor der Komplexität und Krisenhaftigkeit der Gegenwart kognitiv kapituliert zu haben, sich schlicht überfordert zu fühlen und das Denken anderen bzw. der Technik zu überlassen. Tatsächlich aber ist es gerade in Zeiten der Ungewissheit wichtiger denn je, die Fähigkeit zu kultivieren, die uns Menschen ausmacht: Dinge eigenständig, kritisch, konstruktiv und kreativ zu durchdenken. Der Text von Wüthrich, emeritierter Managementprofessor und Freund des Selber-Denkens, liefert Anregungen, wie sich diese Fähigkeit wieder erlangen bzw. gezielt entwickeln lässt – um Möglichkeitsräume und Möglichkeitssinn entstehen zu lassen. Nachzulesen hier
 

Wie streiten wir richtig?

Das Zuhörenkönnen ist eine wichtige (Führungs-)Kompetenz, die in der Praxis freilich oft zu kurz kommt. Vor allem in Konflikten neigen Menschen eher dazu, sich aufs Senden zu verlegen und den Streit damit eskalieren zu lassen. Genau das ist aber manchmal nötig, schreibt Klaus Eidenschink. Im neuen Teil der beliebten managerSeminare-Serie „Liebe Konflikte“ zeigt der Coach, warum es für die Auseinandersetzung hilfreich sein kann, nicht auf die Gegenseite einzugehen – ganz in dem Sinne: „Jetzt rede ich – und damit basta!“ Mehr dazu hier.
 
Viel Spaß beim Lesen und viel Erkenntnisgewinn!

Der Beitrag wurde geschrieben von

Nicole Bußmann
Nicole Bußmann, Chefredakteurin von managerSeminare und Training aktuell
30.01.2025
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