Geborgen im Ungewissen

Ein Transformationsprozess bringt häufig viele unvorhersehbare Entwicklungen mit sich – und das bedeutet meist: eine Vielzahl von Herausforderungen für Teams. Besonders schwierig wird es, wenn das Bedürfnis nach Vorhersagbarkeit und Kontrolle groß ist, zugleich aber noch keine klaren Aussagen über künftige Rahmenbedingungen möglich sind. Dann entstehen leicht Unsicherheiten: „Welche Aufgaben werde ich künftig übernehmen?“, „Werden meine Fähigkeiten und Kompetenzen weiterhin gebraucht?“, „Wird unser Team umstrukturiert?“. Solche unausgesprochenen Fragen kosten Energie und mindern die Produktivität.

Werden sie jedoch offen thematisiert, kann das Vertrauen stärken, Zuversicht fördern und ein Gefühl von Verbundenheit im Team entstehen lassen – gleichwohl Gewissheit oder Vorhersagbarkeit nicht garantiert werden können. Zugleich gewinnen die Einzelnen an Selbstwirksamkeit im Umgang mit Veränderungen. Die Frage ist nur: Wie lässt sich ein Team dafür gewinnen, sich offen mit Ungewissheit auseinanderzusetzen? An dieser Stelle setzt das Ungewissheitsprofil an – ein Instrument, das auf den Arzt und systemischen Familientherapeuten Gunther Schmidt zurückgeht und vom noesis-Team weiterentwickelt wurde. Es hilft, die in Transformationsprozessen typischen Fragen, Bedürfnisse und Sorgen sichtbar und besprechbar zu machen und daraus konkrete Impulse für den konstruktiven Umgang mit Ungewissheit abzuleiten.

Das Team für das Ungewissheitsprofil vorbereiten

Zunächst einmal ist es sinnvoll, das Ungewissheitsprofil einzuleiten. Dabei können folgende Fragen als Orientierung dienen, da sie einen Rahmen schaffen und gleichzeitig die Relevanz verdeutlichen:

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