Neue Technik für neues Lernen

Jeden Freitagvormittag trifft sich Heiko Löffler zwanzig Minuten mit Sally. Das ist keine Person, sondern ein Chatbot – ein Dialogprogramm, mit dem sich der 25-Jährige über Textnachrichten austauscht. In den Sessions gibt Sally dem Digitalisierungsberater zum Beispiel Tipps zu Zeiteinteilung und Arbeitsorganisation. Vieles davon setzt er bereits um. „Ich habe mir zum Beispiel angewöhnt, am Arbeitsplatz als Erstes meine Taskliste zu sortieren“, sagt Löffler, der seit einem Jahr beim Beratungsunternehmen mm1 in Stuttgart arbeitet. Seine wöchentlichen Chats mit Sally dauern zwischen zehn und 20 Minuten und werden über eine mobil optimierte Web-App abgewickelt. Die könne man gut in den Arbeitsalltag einstreuen, findet Löffler. „Das bringt mehr als ein Seminartag mit Druckbetankung.“

Immer mehr Unternehmen experimentieren mit solchen Lernformaten jenseits von starren Kursprogrammen und vorgefertigten Inhalten. Die neue Vision heißt: agil lernen. Moderne Mitarbeitende tanken Wissen „On the Job“, genau dann, wenn sie es benötigen. Trainings sollen den Arbeitsfluss nicht mehr unterbrechen, sondern mit ihm verschmelzen. Inhalte werden personalisiert und ständig an den Lernfortschritt angepasst, außerdem erarbeiten sich die Mitarbeitenden das Neue, wenn möglich, gemeinsam, im agilen Team.

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