Wertschätzung per Wand

Dezentrale Teams, Homeoffice, flexible Arbeitszeiten und die Digitalisierung der Kommunikation sind aus der Arbeitswelt inzwischen nicht mehr wegzudenken – und führen nicht selten dazu, dass sich die Zusammenarbeit im Team auf das Transaktionale fokussiert. Denn fand sozialer Austausch, Anerkennung und lobende Erwähnung früher noch im Vorbeigehen statt oder beim Plausch in der Kaffeeküche, muss heute aktiv zum Hörer gegriffen werden, um Kolleginnen und Kollegen ein positives Feedback zu geben – eine Hürde, die für viele zu groß ist. Hinzu kommen Arbeitsverdichtung und Volatilität, die dazu führen, dass seltener innegehalten und nach rechts und links geschaut wird. Zwischenmenschliche Aspekte und die Wertschätzung für die Beiträge der einzelnen Teammitglieder treten somit zunehmend in den Hintergrund und können auf lange Sicht den Zusammenhalt im Team nachhaltig schädigen.

Genau hier setzt die Methode „Kudos-Wand“ an. Der Begriff „Kudos“ stammt ursprünglich aus dem Griechischen und kann mit „Ruhm“ oder „Ehre“ übersetzt werden. Im englischsprachigen Raum hat sich der Begriff als Teil des alltäglichen Wortschatzes etabliert, um positive Rückmeldungen, Anerkennung, Lob, Dank oder Wertschätzung auszudrücken. Eine Kudos-Wand ist demnach eine visuelle Plattform, auf der Lob, Anerkennung und positive Rückmeldungen für individuelle Leistungen, (Lern-)Erfolge, Fortschritte und Beiträge im Team dargestellt und ausgetauscht werden. Auf diese Weise können positive Veränderungen in der Teamdynamik erreicht sowie Anerkennung und Wertschätzung unter den Teammitgliedern gefördert werden.

Und nicht nur das: Forschungen haben gezeigt, dass derartige Wertschätzungen das Engagement, die Motivation und die Produktivität der Mitarbeitenden erhöhen können. Auch das Selbstwert- und Selbstwirksamkeitsgefühl jedes bzw. jeder Einzelnen wird gestärkt. Darüber hinaus kann die Kudos-Wand eine Haltung der Dankbarkeit zwischen den Teammitgliedern unterstützen sowie eine stärkere Bindung schaffen. Damit einhergehend wird ein Arbeitsumfeld gefördert, das nicht nur auf Leistungen und Ergebnissen basiert, sondern auch auf zwischenmenschlichen Beziehungen, Offenheit, wertschätzender Kommunikation, emotionalen Verbindungen – kurz: einer Kultur der kollegialen Unterstützung, in der sich die Teammitglieder nicht nur auf das Erreichen von Zielen konzentrieren, sondern auch auf die gemeinsame Reise dorthin.

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