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Rezension: Teamwork, Teamdiagnose und Teamentwicklung

Teamwork ist ein unverzichtbarer Bestandteil moderner Organisationen geworden. 'Doch das Potenzial, das effektives Teamwork bietet, ist in den meisten Bereichen nicht annähernd ausgeschöpft', finden Rolf van Dick und Michael A. West. In ihrem Buch 'Teamwork, Teamdiagnose, Teamentwicklung' wollen sie Optimierungspotenzial für die gemeinsame Arbeit aufzeigen. Grundlage hierfür ist eine wissenschaftlich fundierte Annäherung an das Phänomen Teamwork.

Der schmale Band beginnt mit einer Vorstellung gängiger Team-Definitionen und diskutiert die Vor- und Nachteile von Teamarbeit. Im Anschluss stellen die beiden Autoren Modelle vor, die Gruppen und deren Entwicklung beschreiben. Dabei belassen sie es nicht bei der Theorie, sondern zeigen, wie die Modelle in der Personalentwicklung zum Einsatz kommen können.

So können Teamleiter nach der Lektüre bereits vorhersagen, in welchen Phasen sie besonders gefordert sein werden. Permanent zusammenarbeitende Gruppen sind beispielsweise in einer frühen Projektphase am instabilsten. Die Teilnehmer kennen sich bereits und fangen schnell an, Prioritäten zu definieren und Rollen zu verteilen. Machtkämpfe und die Bildung von Sub-Cliquen gefährden die Zusammenarbeit.

Bei temporär zusammenarbeitenden Gruppen wird es erst später ungemütlich: Hier kommt es in der Regel zwischen dem ersten Treffen und der Deadline zum Knall. Der Grund: Das neu gebildete Team formiert sich gemütlich und erkennt erst spät, dass das Leistungsniveau zu niedrig ist. Jetzt müssen alle anziehen, doch der Druck führt zu Konflikten.

Im zweiten Teil des Buches werden dem Leser Leitfäden an die Hand gegeben, mit denen er die Stärken und Schwächen des eigenen Teams analysieren kann. Mithilfe von zwei Fragebögen, die dem Buch als Kopiervorlagen beigelegt sind, können die Mitglieder einer Gruppe das eigene Team und sein Umfeld auf den Prüfstand stellen. Ist allen Teilnehmern das gemeinsame Ziel klar? Können sie sich aufeinander verlassen? Sind die Treffen gut organisiert und effektiv? Und bekommt das Team die nötigen Informationen aus der Organisation? Eine Auswertung der Bögen soll die Schwachstellen der Zusammenarbeit aufzeigen und sie optimieren.

Das Buch schließt mit praxisnahen Ausführungen zur Teamentwicklung ab. Dick und West vermitteln, welche Grundregeln bei der Einführung von Teamarbeit zu beachten sind und stellen Methoden vor, die einer Gruppe dabei helfen sollen, eine eigene Identität zu entwickeln und daraus konkrete Ziele abzuleiten.

Der wissenschaftliche Ansatz der Autoren (beide lehren an der Aston Business School in Birmingham) ist der große Pluspunkt des Buches: Der Inhalt ist gut strukturiert und vermittelt kurz und bündig das Wesentliche zum Thema. Durch die umfangreichen Quellenverzeichnisse lernt der Leser darüber hinaus die essentielle Literatur und die wichtigsten Studien kennen.

Fazit: Das Buch ist inhaltlich genauso schnörkellos wie Titel und Aufmachung. Doch auf 100 Seiten bietet es einen wissenschaftlich fundierten und kompakten Einstieg in das Thema Teamwork.

Von Rolf van Dick und Michael A. West, 100 S., brosch., Hogrefe Verlag, Göttingen 2005, ISBN 3-8017-1865-4,
19,95 Euro.
Autor(en): (com)
Quelle: Training aktuell 04/05, April 2005
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