Editorial

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Von oldschool bis modern

Technologien verändern das Lernen derzeit so rasant wie noch nie. Klassische Lernmittel wie Bücher und Präsenzseminare werden zunehmend von modernen, digitalen Lernwerkzeugen wie KI-Tools und Videoanwendungen verdrängt. Gleichzeitig zeigt sich jedoch, dass einige Aspekte der menschlichen Entwicklung unverändert (wichtig) bleiben – und am effektivsten wohl nach wie vor ganz „oldschool“ durch Innehalten und innere Selbstbetrachtung geschult werden. Hier den Spagat zu schaffen zwischen dem bereichernden Neuen und dem bewährten Alten, zwischen Dranbleiben und Verweilen, zwischen dem schnellen technologischen Fortschritt und der Konstanz menschlicher Grundbedürfnisse könnte kaum herausfordernder sein – und kaum essenzieller, wenn Mensch und Maschine künftig eine friedliche und symbiotische Koexistenz führen wollen.

Dass die Existenz von Maschinen bzw. Programmen aus der Erwachsenenbildung inzwischen nicht mehr wegzudenken ist, verdeutlicht ein Beitrag zu Jane Harts aktueller „Top Tools for Learning“-Liste. In ihrer jährlichen Untersuchung kommt die Lernexpertin zu dem Schluss: Lernende und Lehrende greifen immer häufiger auf KI-basierte Anwendungen wie Microsoft Copilot oder ChatGPT zurück, um Wissen zu organisieren, Lernmaterialien und Inhalte zu erstellen, Ideen zu generieren und Arbeitsprozesse zu optimieren – und das aus gutem Grund: KI macht es möglich, dass Tätigkeiten, die früher mühsam in stundenlanger Arbeit erledigt werden mussten, heute innerhalb weniger Sekunden abgeschlossen sind. Doch trotz dieser technologischen Quantensprünge bleibt die Frage: Was geschieht mit den Prozessen, die sich nicht automatisieren lassen?

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Achtsamkeit und Tiefe nicht vergessen

Genau hier setzt das „Internal Family System“ (IFS) an – eine Methode, die von dem amerikanischen Therapeuten Richard C. Schwartz in den 80er Jahren entwickelt wurde und in einem Artikel der Coachs Susanne Delfs und Alexa Götte beleuchtet wird. Während KI-Tools dabei helfen, äußerliche Herausforderungen effizient zu bewältigen, geht es beim IFS darum, das eigene tiefste innere Erleben zu erkunden und zu verstehen. Ziel dabei ist es, mithilfe von Selbstreflexion und der Arbeit mit den verschiedenen Persönlichkeitsanteilen innere Stabilität und Resilienz zu entwickeln – Qualitäten, die auch in einer digitalisierten Arbeitswelt unabdingbar bleiben. Denn egal, wie sehr sich Lerntechnologien auch wandeln, der Blick auf das menschliche Innenleben erfordert nach wie vor Achtsamkeit und Tiefe – Essentials, die durch keine Maschine ersetzt werden können.

Viel Spaß und Erkenntnisgewinn beim Lesen dieser Ausgabe!

Autor(en): Sarah Lambers
Quelle: Training aktuell 10/24, Oktober 2024
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