Editorial

Von Systemen und großen Gruppen

Seine Neugier für Organisationsprozesse in biologischen, psychischen und sozialen Systemen sowie deren Wechselwirkungen hat Fritz B. Simon Zeit seines Lebens angetrieben – und ihn zu einem der bedeutendsten Vertreter des „systemischen Denkens“ im deutschsprachigen Raum gemacht. Für Trainerinnen, Berater und Coachs sind seine Erkenntnisse essenziell: Simon hat nicht nur das Verständnis von sozialen Systemen geprägt, sondern auch neue Wege in der Organisationsberatung und der Begleitung von Veränderungsprozessen eröffnet. Sein Ansatz dabei: Kommunikationsmuster eines Systems zu verändern statt einzelne Personen – eine Haltung, die im Coaching und in der Beratung mittlerweile unverzichtbar geworden ist. Mehr über den Pionier des systemischen Denkens und Preisträger des Life Achievement Awards 2025 sowie seinen Werdegang gibt es im Artikel „Ein Leben voller Neugier“.

Lernen bedeutet mehr als Wissenserwerb

Neugier ist auch eine zentrale Komponente der Selbstlernkompetenz – einer Fähigkeit, die durch die rasanten Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz zunehmend an Bedeutung gewinnt. In der Weiterbildung stellt sich mehr denn je die Frage, wie Trainerinnen, Berater und Coachs Lernende dazu befähigen können, eigenständig Wissen zu erwerben und kritisch mit neuen Technologien umzugehen. Im Beitrag „Mehr Lernen lehren“ beleuchtet Bildungswissenschaftlerin Nele Hirsch, wie sich diese Kompetenz fördern lässt und warum sie im Zeitalter der KI essenziell ist. Ihre Anregungen – von der Förderung kreativen Lernens bis hin zu kollaborativen Formaten – zeigen, dass Lernen heute mehr bedeutet als Wissenserwerb. Ein Thema, das nicht nur für den Einzelnen, sondern auch für Teams und Organisationen von Bedeutung ist.

In der Weiterbildung stellt sich mehr denn je die Frage, wie Trainerinnen, Berater und Coachs Lernende dazu befähigen können, eigenständig Wissen zu erwerben und kritisch mit neuen Technologien umzugehen.

Die Zusammenarbeit in Teams und Organisationen zu verbessern – das ist das erklärte Ziel vieler interaktiver Großgruppenveranstaltungen. Nach pandemiebedingter Flaute erleben sie nun eine Renaissance – vor allem in Präsenz. Denn Formate wie Open Space und World Café stehen nicht nur in dem Ruf, Austausch und Kreativität zu fördern, sondern auch die emotionale Bindung der Teilnehmenden zu stärken. Und die braucht es in einer von Krisen und Komplexität geprägten Welt mehr denn je – zumindest, wenn es nach Carmen Windisch und Dorian Hartlaub geht. Warum Großgruppenveranstaltungen auch Mitte der 2020er-Jahre ihre Berechtigung haben, worauf bei der Konzeption und Moderation dieser Formate zu achten ist und was es im Hinblick auf Diversität und Nachhaltigkeit zu berücksichtigen gilt, führen die Berater in ihrem Artikel „Von wegen Auslaufmodell“ aus.

Viel Freude und Inspiration bei der Lektüre dieser Ausgabe!

Autor(en): Sarah Lambers
Quelle: Training aktuell 02/25, Februar 2025
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