Die Weiterbildungsbranche ist im Aufschwung, das Geschäft der Trainer, Berater und Personalentwickler läuft wieder rund: Auf beeindruckende Weise vermittelte das die jüngste Jahrestagung der American Society for Training and Development (ASTD) - und das in mehrfacher Hinsicht.
Erstens spricht die Besucherzahl Bände: 9.300 Teilnehmer kamen vom 3. bis 6. Juni 2007 zum weltgrößten Brachentreff für Trainer und Berater nach Atlanta/USA. Das sind 1.300 Besucher mehr als die Tagung in den vergangenen beiden Jahren verzeichnete - und ist ein Zeichen dafür, dass die Branche aus der Rezessionsstarre erwacht ist.
Zweitens schlägt sich der Branchenaufschwung in den Ergebnissen einer Studie wieder, die die ASTD unter rund 280 US-Unternehmen vornahm. Laut des '2006 ASTD State of the Industrie Report' investierten amerikanische Unternehmen im Jahr 2005 fast 1.420 Dollar (1.060 Euro) pro Mitarbeiter in die Weiterbildung. Zum Vergleich: Im Jahr zuvor wendeten sie nur 955 Dollar (743 Euro) auf, davor sogar nur 820 Dollar (638 Euro). Die jüngst ermittelten Weiterbildungsinvestitionen stiegen also gegenüber 2004 um fast 50 Prozent, gegenüber 2003 sogar um deutlich über 70 Prozent!
Allerdings: Trainer, die sich auf das Abhalten klassischer Seminare fokussiert haben, dürften von der gestiegenen Nachfrage nach Bildungsleistungen kaum profitieren. Denn auch das offenbarte der Kongress: Das isolierte Lernen off the job ist out. Gefragt sind Projektlernen, Learning-by-Doing und das Lernen von Kollegen per Wissensaustausch und -vernetzung.
Besonders deutlich brachte das Kimberly Steward, Personalentwicklerin bei American Express, zum Ausdruck. Sie erzählte in ihrem Vortrag, dass der Logistik-Konzern seine PE nach der Regel 70/20/10 ausrichtet: 70 Prozent der PE finden on the job statt, 20 Prozent entfallen auf Coaching und Mentoring, und nur 10 Prozent sind Seminare.
Kongressinfos und Handouts etlicher Vorträge finden sich unter www.astd2007.org; die Studie ist unter www.astd.org zu beziehen.
Nach oben