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Beitrag von Andrea Bittelmeyer aus managerSeminare 332, November 2025
Starke Bilder: Warum Metaphern aus der Natur tief beeindrucken
Nachhaltig wirksam: Wie Naturerlebnisse Führungsdenken und -handeln beeinflussen
Wohlgefühl durch Wald und Wiese: Wie die Natur Stress reduziert
Aufschlussreiche Aussichten: Warum der Aufenthalt im Freien Perspektiven verändern kann
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Als Susanne Preiss auf dem Gut Haidehof mitten auf einem Gemüseacker stand und einem Vortrag über die Erfolge der regenerativen Landwirtschaft lauschte, machte es bei der Managementtrainerin klick: Umgeben von Wiesen, alten Baumbeständen, fröhlich pickenden Hühnern und sprießenden Jungpflanzen sah sie plötzlich die vielen Parallelen zum Thema Regeneration im Arbeitskontext vor sich. Einem Thema, das sie seit 25 Jahren beschäftigt. Denn Preiss begleitet Führungskräfte, Teams und Organisationen dabei, in einem arbeitsintensiven Umfeld, das durch permanente Veränderung geprägt ist, langfristig leistungsfähig zu bleiben. Auf dem Acker stehend wurde ihr auf einen Schlag die Verbindung zwischen beiden Welten – Landwirtschaft und Arbeitswelt – klar: „Ich war wie elektrisiert“, berichtet Preiss. Der Haidehof am grünen Stadtrand von Hamburg, den Preiss gemeinsam mit ihrem Mann einige Jahre zuvor gekauft hatte, ist ein Modellhof für regenerative Landwirtschaft. Hier wird so gewirtschaftet, dass natürliche Ressourcen nicht aufgebraucht, sondern aufgebaut werden. Die Böden werden auf diese Art fruchtbarer und zugleich widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Extremwetterlagen als konventionell bewirtschaftete Böden. Die größte Veränderung geschieht dabei unter der Oberfläche. Dort bildet sich, wie ein Griff in die Erde zeigt, ein Netz aus Wurzeln und Pilzgeflechten. Über diese Verbindungen wird kommuniziert, werden Nährstoffe dorthin geschickt, wo sie gebraucht werden. „Möglich macht es das selbstorganisierte Zusammenwirken von Milliarden von Kleinstlebewesen und Mikroorganismen“, erklärt Preiss. Dieses Bild, dass sich Kraft und Erfolg im Unsichtbaren entwickeln, überträgt sie gern auf Teams und Organisationen, vermittelt es in ihren Trainings: Auch abseits von Zahlen, Daten und Fakten müssen die Beziehungen zwischen Menschen gesund und lebendig sein. Damit nutzt die Weiterbildnerin die Natur wie auch viele andere Managementtrainer, -trainerinnen und Coachs sie nutzen: als Quelle eingängiger Metaphern für den Führungsalltag.
Ob regenerative Landwirtschaft, ob Wald oder Meer: Überall lassen sich naturbegeisterten Weiterbildnern zufolge wertvolle Denkanstöße für Führungskräfte entdecken. Der Managementtrainer Wolf Lüdge etwa, der in seinem Buch „Management by Nature“ neun „natürliche“ Prinzipien für den Führungsalltag vorstellt, liebt als Leitbild vor allem den Oktopus. Er beschreibt das Tier in seinen Trainings und Vorträgen als Meister der Veränderungsfähigkeit. Denn der Oktopus kann innerhalb von Sekundenbruchteilen optisch mit seinem Hintergrund – Seegras, Sandboden, Korellenriff oder Gestein – verschmelzen. Das sichert dem Tier seit 400 Millionen Jahren das Überleben. Lüdge zufolge lässt sich daraus ein Erfolg versprechendes Prinzip auch für uns Menschen ableiten: Sei anpassungsfähig und flexibel, aber bleibe auch dir selbst und deinen Prinzipien treu. Der Wald wiederum liefert Lüdge in seinen Trainings und Vorträgen ein gutes Beispiel für Selbststeuerung und Diversität: Durch seine enorme Vielfalt an Pflanzen, Tieren, Pilzen und Mikroorganismen kann er schnell auf Einflüsse und Störungen reagieren und dadurch seine ökologische Balance aufrechterhalten. Man könnte auch sagen: Der Wald nutzt die kollektive Intelligenz der Biodiversität für seinen Fortbestand.
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