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Verbindung ist kein Zufall. Und doch wird sie im Arbeitsalltag häufig dem Zufall überlassen. Gerade in Zeiten von Kostendruck, Fachkräftemangel und Dauertransformation wird oft anderes priorisiert: Effizienz, Kennzahlen, Ergebnisse. Was dabei jedoch verloren zu gehen droht, ist die soziale Substanz, auf der Leistung überhaupt erst gedeiht: Verbundenheit.
Gönn dir den Gipfel! Am 24./25. April 2026 finden die PTT in Königswinter bei Bonn statt. Dieses Mal steht das Gipfeltreffen der Weiterbildung unter dem Motto „Stark im Wandel(n)“. Tickets gibt es hier: petersberger-trainertage.de
Dabei zeigt die psychologische Forschung seit Langem, dass das Gefühl der Verbundenheit Einfluss auf Motivation, Gesundheit und Resilienz hat. Im Arbeitsalltag entsteht dieses Gefühl oft durch kleine, scheinbar beiläufige Momente: ein offenes Zuhören, ein ehrlicher Dank, ein kurzes Lächeln, ein kleiner Scherz im Meeting – diese Mikromomente mögen banal wirken, doch sie sind entscheidend für das Gefühl, Teil eines Teams, Teil eines Unternehmens zu sein. Solche „High Quality Connections“ sind mehr als freundliche Gesten. Sie sind Ausdruck einer Fähigkeit, die inzwischen einen eigenen Namen trägt: Social Fitness. Sozial fit ist, wer Beziehungen bewusst gestaltet, wer präsent ist im Kontakt, Vertrauen aufbaut und auch unter Druck menschlich verbunden bleibt. Diese Kompetenz lässt sich – wie körperliche oder mentale Fitness – trainieren. Doch sie ist nicht allein eine individuelle Aufgabe. Auch Organisationen können Bedingungen schaffen, die Verbindung fördern – oder sie verhindern. Strenge Effizienzlogiken, Meetings ohne Dialog, hybride Arbeit ohne Begegnungsräume schwächen soziale Fitness. Was sie dagegen stärkt, lesen Sie, liebe Leserinnen und Leser, in unserem diesmaligen Titelthema.
Dabei darf man nicht vergessen: Selbst die beste Beziehungskultur stößt an Grenzen, wenn Strukturen und Tools das Gegenteil bewirken: Entfremdung statt Nähe, Prozesslogik statt Sinn. Genau darauf blickt Markus Albers in einem weiteren Beitrag dieses Heftes. Er beschreibt den „Prozessionismus“ der Wissensarbeit – eine paradoxe Überorganisation, in der wir To-dos abhaken, Meetings absolvieren, Chats bedienen, aber am Ende des Tages kaum etwas geschafft haben, kaum noch Wirkung spüren. Während Social Fitness uns also befähigt, Verbundenheit zu gestalten, drohen digitale Tools sie zugleich zu untergraben. Die zentrale Frage beider Artikel lautet also: Wie schaffen wir Arbeitsbedingungen, die nicht entleeren, sondern beleben? Die verbinden, nicht entfremden?
Viel Spaß beim Lesen und viel Erkenntnisgewinn!
Beitrag von Nicole Bußmann aus managerSeminare 332, November 2025