Frauen besuchen karriereförderliche Weiterbildungen seltener als Männer

Trotz dynamischer Entwicklungen in der Arbeitswelt sind Frauen weiterhin in vielerlei Hinsicht benachteiligt in ihrem Job – etwa beim Einkommen, bei Aufstiegschancen oder beim beruflichen Wiedereinstieg nach der Elternzeit. Auch im Bereich der betrieblichen Weiterbildung zeigen sich Ungleichheiten gegenüber ihren männlichen Kollegen. Das geht aus einer Auswertung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung hervor, die auf einer Befragung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zum Weiterbildungsverhalten basiert, an der 5.864 Erwerbstätige aus verschiedenen Branchen im Alter von 18 bis 69 Jahren teilgenommen haben – darunter 45 Prozent Frauen und 55 Prozent Männer. Zwar nehmen Frauen insgesamt etwas häufiger an betrieblichen Weiterbildungen teil als Männer (62 Prozent vs. 59 Prozent), jedoch öfter an kürzeren, nur wenige Stunden dauernden Formaten (47 Prozent vs. 39 Prozent), in denen es z.B. darum geht, bestimmte Arbeitsmethoden einzuführen oder vorhandenes Wissen aufzufrischen.

Bei längeren, karriereförderlichen Weiterbildungen liegt die Quote der Frauen mit 21 Prozent deutlich unter der der Männer (29 Prozent). Laut Studie könnte dies daran liegen, dass Frauen bei karriereförderlichen betrieblichen Weiterbildungen grundsätzlich weniger vom Arbeitgeber unterstützt werden als ihre männlichen Kollegen: So übernehmen Unternehmen bei 77 Prozent der Frauen ganz oder teilweise die Kosten für solche Weiterbildungsmaßnahmen, bei Männern liegt dieser Anteil bei 82 Prozent. Ähnliche Ungleichheiten zeigen sich bei der Freistellung für Weiterbildungen: Während 87 Prozent der Frauen entweder bezahlt freigestellt werden oder diese während der regulären Arbeitszeit absolvieren können, gilt dies für 92 Prozent der Männer.

Die vollständige Auswertung kann hier heruntergeladen werden: msmagazin.info/329Weiterbildungen

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