Stiftung Warentest über Ada-Fernlehrgänge

Darauf ist eigentlich Verlass: Wenn die Stiftung Warentest einen neuen Test veröffentlicht, gibt es regelmäßig Statements und Erklärungen der getesteten Anbieter. So auch dieses Mal: Die Stiftung hatte Fernlehrgänge unter die Lupe genommen, die auf die Abschlussprüfung der Ausbilder-Eignungsprüfung vorbereiten. Zwei "mangelhaft" wurden vergeben: Das Institut Lernen & Mehr bekam die Fünf wegen schlechter Lehrgangsorganisation und mangelhafter Kundeninformation, bei der Fernakademie der Erwachsenenbildung stellt sich die Sache komplizierter dar: Sie hatte zum Testzeitpunkt eine Präsenzphase als kostenpflichtiges Zusatzangebot im Programm, informierte die Teilnehmer jedoch nicht darüber, dass die Präsenzphase zur Vorbereitung auf die Ausbilder-Eignungsprüfung gehört. Auf Nachfrage von Training aktuell bekamen wir folgendes Statement von Fernakademie-Direktor Dr. Martin Kurz. Dr. Martin Kurz: "Was die Fernakademie für Erwachsenenbildung betrifft, sind wir mit dem Testergebnis zum AdA-Lehrgang natürlich mehr als unzufrieden. Wir haben uns umgehend bemüht, weitere Informationen darüber zu erlangen, was zu der schlechten Bewertung geführt haben mag. Tatsächlich ist es nach Auskunft der Stiftung Warentest ausschließlich, die im Test erwähnte fehlende Katalog-Information, dass das angebotene Seminar für diejenigen, die an der IHK-Prüfung teilnehmen wollen, obligatorisch ist. Diese Aussage ist richtig und wir haben dies bereits vor vielen Monaten, noch vor einem Hinweis der Stiftung Warentest, selbst geändert. Im Test ist ja auch erwähnt, dass die monierte fehlende Information inzwischen korrigiert wurde. Insofern stellt sich die Frage, welchen Informationswert dieses Testergebnis für den Leser dieser Publikation heute noch hat. Auch wenn man konstatiert, dass zum Zeitpunkt des Tests, also vor 10 Monaten, bei uns eine wichtige Kataloginformation gefehlt hat, kann man über die Konsequenzen, die die Stiftung Warentest daraus für ihr Gesamturteil zieht, durchaus unterschiedlicher Meinung sein. So würden wir denken, dass die fehlende Kataloginformation zu einer Abwertung der Kategorie "Kundeninformation" führt. Tatsächlich wurde aber die Kategorie "Lehrgangsorganisation" mit mangelhaft bewertet, obwohl die Fernakademie die von ihr angekündigten Seminare in jedem Falle durchgeführt hat und auch sonst in der Durchführung der Lehrgänge keine Mängel aufweist. Dies ist insofern von Bedeutung für das Gesamturteil, als die Kategorie "Lehrgangsorganisation" als K.O.-Kriterium gewertet wird, das heißt, ein mangelhaft nur in dieser einen Kategorie führt ingesamt zu einer Bewertung mit mangelhaft. Wäre die Fernakademie also in der Kategorie "Lehrgangsinfo" abgestraft worden, was noch nachvollziehbar wäre, hätte sie insgesamt noch eine 2,5 erhalten und wäre damit im oberen Drittel der getesteten Anbieter gelandet. Die Konsequenz daraus ist, dass ein Anbieter, der laut Aussage der Stiftung Warentest völlig ungeeignetes und inhaltlich veraltetes und damit falsches Studienmaterial verkauft, trotzdem im Gesamturteil besser abschneidet als die Fernakademie (Anmerkung der Redaktion: Kurz bezieht sich hier auf das Fernlehrinstitut Dr. Robert Eckert, das beim Kriterium "fachliche Qualität" ein mangelhaft bekam). Auch die Tatsache, dass ein Anbieter die notwendigen Seminare zwar angekündigt, dann aber abgesagt hat (Anmerkung der Redaktion: Kurz bezieht sich auf das Institut Lernen & Mehr), erachten wir als deutlich schwerwiegender, als die fehlende Kataloginfo der Fernakademie, denn und auch das muss man wissen, ein erfolgreicher Besuch der angebotenen Seminare wird von den Kammern, bei denen man sich zur Prüfung melden kann, nicht kontrolliert. Auch weist die Stiftung Warentest explizit daraufhin, wie wichtig gerade im Fernunterricht eine gute tutorielle Betreuung insbesondere auch über interaktive Medien wie Chats, Foren, Lernplattformen etc. ist. Laut Ergebnistabelle hat die Fernakademie hierzu viel zu bieten, im Gegensatz zu anderen Anbietern, die hierzu keine Angaben machen konnten. Doch auch dies wurde in dem Gesamturteil unterschlagen. Der gründliche Leser mag dies alles in dem Testbericht erkennen, allerdings wissen wir natürlich, dass die meisten nur schnell die Gesamturteile scannen werden und die Fernakademie dann keine Chance auf eine faire und dem am Fernunterricht interessierten Leser dienliche Beurteilung hat. Das Testergebnis ist bitter für uns, denn normalerweise kann man aus einer schlechten Bewertung wenigstens Anhaltspunkte für eine inhaltiche Verbesserung seines Angebots ziehen. Da das Einzige was hier moniert wurde, bereits seit Längerem nicht mehr gilt, haben wir diese Chance nicht." Weitere Infos zum Test bei der Stiftung Warentest.

16.07.2008
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