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Beitrag von Nathalie Langen aus Training aktuell 10/25, Oktober 2025
YouTube ist zum zehnten Mal in Folge das wichtigste Lerntool. Das zeigt Jane Harts aktuelle Liste der hundert „Top Tools for Learning“. Bereits zum 19. Mal hat die britische Lernexpertin Lern- und Weiterbildungsfachleute in einer weltweiten Umfrage nach ihren zehn favorisierten Tools zur Erstellung, Verwaltung und Verbreitung von Wissen befragt. Zwar ist die Zahl der Teilnehmenden erneut gesunken – von 2.022 im Jahr 2023 über 1.599 im Jahr 2024 auf nun 1.394 –, dennoch bleibt die Liste ein veritabler Gradmesser für Lerntrends, denn ihre Aussagekraft liegt vor allem in der internationalen Reichweite und der fundierten Analyse durch Hart.
Ein Blick auf die Top 10 zeigt: Bewährtes behauptet sich, aber neue Player drängen nach oben. YouTube führt wie erwähnt unangefochten, dicht gefolgt von ChatGPT auf Platz 2. Dahinter folgen etablierte Tools wie PowerPoint, Google Search, Zoom, Word, Microsoft Teams, LinkedIn und Canva. Für Bewegung sorgt der Aufstieg von Gemini: Googles KI-Chatbot springt von Platz 53 auf Platz 10 und verdrängt damit Wikipedia aus der Spitzengruppe. Die knappe Differenz zwischen YouTube und ChatGPT deutet auf eine mögliche Wachablösung hin. Laut Hart trennen die Tools bereits jetzt nur noch wenige Stimmen.
Viele Tools werben inzwischen pauschal damit, KI auf die eine oder andere Weise zu nutzen, ohne immer klarzumachen, in welchem Umfang und mit welchem Mehrwert.
In den Top 20 ist Microsofts Copilot auf Platz 19 fest etabliert, während Googles KI-Recherchetool NotebookLM mit dem höchsten Neueinstieg auf Platz 30 landet. Ein Umfrageteilnehmer hebt hervor, dass NotebookLM weniger „halluziniert” als ChatGPT und bei den Privatsphäre-Einstellungen besser abschneidet. Auch die KI-gestützte Such- und Konversationsmaschine Perplexity (Platz 40), der KI-Assistent Claude (Platz 41) und Grok (Platz 76), eine generative KI aus dem Hause xAI von Elon Musk, zeigen die wachsende Bandbreite generativer Assistenzsysteme, die zunehmend in Lernprozesse Einzug halten. Zugleich warnt Hart, dass viele Tools inzwischen pauschal damit werben, KI auf die eine oder andere Weise zu nutzen, ohne immer klarzumachen, in welchem Umfang und mit welchem Mehrwert.
Trotz der dominanten Präsenz von KI im diesjährigen Ranking zeigt sich: Videos sind als Lernformat nach wie vor sehr relevant. Belege dafür sind nicht nur die langjährige Spitzenposition von YouTube, sondern auch der erstmalige Einzug zweier weiterer Tools zur Videoerstellung und -bearbeitung: CapCut (Platz 55) und ClipChamp (Platz 56). Diese Platzierungen verweisen auf einen Trend zur aktiven Content-Gestaltung und darauf, dass Lernvideos nicht nur konsumiert, sondern zunehmend selbst produziert werden.