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Studie in österreichischen Unternehmen: Bedeutung von Seminaren nimmt ab

Training on the job ist die häufigste Lernform in österreichischen Unternehmen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der PEF Consulting, Wien, in Zusammenarbeit mit Professor Norbert Kailer von der Ruhr-Universität Bochum. Befragt wurden 185 Mittel- und Großbetriebe in Österreich. Demnach wird häufiger auf das Lernen im Prozeß gesetzt (62 Prozent der Unternehmen) als auf die Teilnahme an externen Maßnahmen (51 Prozent) oder firmeninternen Schulungen (50 Prozent).
Auch andere nicht-seminaristische Formen der Kompetenzentwicklung sind von hoher Bedeutung bei der Wissensvermittlung in Unternehmen. Zu den gelegentlich eingesetzten Lernformen mit hoher Priorität gehören Projektarbeit, Coaching, Auslandsaufenthalte, Job-rotation-Programme, Formen des Gruppenlernens, die Arbeit mit Selbstlernunterlagen sowie die Mitarbeit in externen Netzwerken und Verbänden. Bei diesen Lernformen sind jedoch nicht in erster Linie die Personalentwickler und Trainer gefragt, sondern die Führungskräfte. Als Entwicklungshelfer der Mitarbeiter kommt ihnen eine zentrale Rolle zu.
Auffällig häufig wird in Sachen Weiterbildungsfragen auch die Zusammenarbeit mit externen Unternehmen genannt: Zwei von drei Firmen schicken ihre Mitarbeiter häufig oder gelegentlich zu Kundenschulungen. 45 Prozent nutzen alternative Formen des Lernens von und mit anderen Unternehmen wie Treffen zum Erfahrungsaustausch, Firmenbesuche oder best-practice-Erhebungen.
Dagegen ist der Einsatz neuer Lernmedien in den befragten Unternehmen wenig verbreitet. Lediglich acht Prozent der Firmen nutzen Diskussionsforen im Inter- und Intranet, nur 16 Prozent greifen auf Computer Based Trainings zurück. Die Vernachlässigung dieser Lernformen ist den Unternehmen jedoch durchaus bewußt: Neben dem verstärkten Einsatz von Selbstlernunterlagen und Coaching steht unter den zukünftig geplanten Aktivitäten daher CBT-Lernen an erster Stelle. Hier ist nach Ansicht der PEF Consulting eindeutig ein Trend zu selbstgesteuerter Personalentwicklung zu erkennen.
Ohnehin wird die Bildungsarbeit längst nicht in allen Unternehmen von Personalentwicklern erledigt. Gut 45 Prozent der Firmen verfügen nicht über eine derartige Stelle. Als Faustregel gilt: Je mehr Mitarbeiter ein Unternehmen hat, desto eher werden Personalentwicklungs- und Weiterbildungsstellen eingerichtet.
Im Normalfall läuft die Bildungsarbeit als Kooperation zwischen Vorgesetzten und Personalern ab. Zu den Aufgaben, die laut Studie von den Vorgesetzten im Alleingang bewältigt werden, gehören die Personaleinsatzplanung, die Einarbeitung neuer Mitarbeiter, die Durchführung von Mitarbeitergesprächen, die Bildungsbedarfserhebung sowie die Teilnehmerauswahl für Bildungsmaßnahmen. Arbeitsteilig wird vorgegangen bei der Erarbeitung von Anforderungsprofilen, der Personalsuche und -auswahl, der Gestaltung von Anreizsystemen und der Nachwuchsförderung. Dagegen sind Aufgaben wie Planung, Durchführung, Verwaltung, Trainerauswahl und Weiterbildungscontrolling - wenn überhaupt durchgeführt - bei den Personalabteilungen angesiedelt.
Den externen Trainern und Beratergruppen kommt in der Personentwicklungsarbeit der Unternehmen nach wie vor eine hohe Bedeutung zu. Nahezu alle Unternehmen greifen auf Externe zurück, an erster Stelle stehen dabei private Trainer- und Beratergruppen. Dabei setzen die befragten Unternehmen vor allem auf langfristige Zusammenarbeit. Sie beschränken sich lieber auf wenige externe Bildungsanbieter, die dann aber als 'Quasi-Interne' den Betrieb bei der Personalentwicklung unterstützen.
Erhältlich ist die Studie für 480 ATS (circa 70 Mark) bei:
Autor(en): (nbu)
Quelle: Training aktuell 05/99, Mai 1999
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