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Rezension: Unternehmensentwicklung durch integrierte Personal- und Organisationsentwicklung

Unternehmensentwicklung kann nur erfolgreich sein, wenn Personal- und Organisationsentwicklung verschmelzen und einen wertsteigernden Beitrag zum Unternehmenswandel leisten. Diese These, die in einem gemeinsamen Arbeitskreis mit der Gesellschaft für Organisation entstanden ist, hat die Deutsche Gesellschaft für Personalführung (DGFP) zum Ausgangspunkt des von ihr herausgegebenen Buches 'Unternehmensentwicklung durch integrierte Personal- und Organisationsentwicklung' gemacht.
Knapp und präzise wird in der Lektüre beschrieben, warum Unternehmensentwicklung bisher nur selten nachhaltige Veränderungen zu bewirken vermochte. Schuld sei die Angst vor Fehlern, die zu einer Kultur der Verschleierung, des Misstrauens und der Verantwortungslosigkeit führe. Notwendig sei nun ein transparenter Veränderungsprozess, bei dem die Führungskräfte umfassende Prozessverantwortung erhalten. Unterstützt werden sollten sie dabei von einer integrierten Organisations- und Personalentwicklung.
Die DGFP begründet ihren Standpunkt mit den gewandelten Anforderungen an Unternehmen: Die traditionelle 'produktionsorientierte Unternehmensführung', die von zentralistischem Denken und Handeln mit gesicherten Absatzmärkten geprägt ist und in welcher eine Organisationsentwicklung praktisch nicht stattfindet, habe ausgedient. Schärfere Konkurrenz, sinkende Gewinne und wachsende Unsicherheit machten schließlich eine 'kostenorientierte Unternehmensführung' notwendig, in der überwiegend projektorientiert gehandelt wird. Personalentwicklung gilt laut der Autoren dabei als nicht delegierbare Führungsaufgabe, und kooperiert in einzelnen Projekten mit der Organisationsentwicklung. Erst in einer 'wertorientierten Unternehmensentwicklung', für welche die DGFP plädiert, entsteht eine integrierte Organisations- und Personalentwicklung
(- von der DGFP als 'OPE' bezeichnet).
Wie die Umsetzung zur OPE konkret aussehen kann - insbesondere unter Einbeziehung der Instrumente EFQM und Balanced Scorecard - wird an Hand von sechs Fallbeispielen gezeigt. Interessant sind dabei nicht nur die Erfolgsfaktoren wie Unterstützung durch den Vorstand, transparente Kommunikation und projektorientiertes Vorgehen, sondern auch die 'Störfaktoren' der Umsetzungspraxis, z.B. fehlende Verbindlichkeit und Identifikation.

Fazit: Gute Anregungen für die Gestaltung von Organisations- und Personalentwicklung in wirtschaftlich angespannten Zeiten.

Von der Deutschen Gesellschaft für Personalführung DGFP, 198 S., brosch., DGFP Verlag, Düsseldorf 2002, ISBN
3-936889-03-1, 29,- Euro.
Autor(en): (Hubert R. Kuhn)
Quelle: Training aktuell 05/03, Mai 2003
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