Mut zur Menschlichkeit

„In mir steckt eine Revoluzzerin“, erklärt Sabine Asgodom schmunzelnd und mit dem ihr ganz eigenen Charme in einem Interview mit managerSeminare. Und tatsächlich hat die Trainerin, Coach und Keynote Speakerin in ihrem bisherigen Leben nicht wenig revolutioniert – zumindest im Hinblick auf die Weiterbildungsbranche: So hat Asgodom etwa als eine der ersten Frauen den Sprung vom Workshop auf die bis Anfang der 2000er eher von Männern dominierte ganz große Bühne geschafft, durch ihre bunte Kleidung Farbe in die triste Welt der dunklen Anzüge gebracht und gezeigt, dass es keinen Doktortitel braucht, um Führungskräfte zu erreichen, kein Psychologiestudium, um ein effektives Coaching oder eine fesselnde Rede abzuliefern.

Das tut die Grande Dame der Weiterbildung regelmäßig – und zwar seit nun mehr als 20 Jahren und mit einem Mindset, das dazu ermutigt, für sich selbst einzustehen, sich selbst zu vertrauen und sich der eigenen Selbstwirksamkeit und -wertigkeit bewusst zu sein. Haltung, Auftreten und Mut zählen daher auch zu den Kernthemen, die Asgodom bereits in unzähligen Seminaren, Workshops, Coach-Ausbildungen und Vorträgen behandelt hat – und natürlich in ihren Büchern. Mehr als 30 Titel brachte sie in ihrer Laufbahn als Weiterbildungsprofi heraus. Neben ihrem jüngsten Werk „70 Aha-Momente zum Glücklichsein“, das passend zu ihrem 70. Geburtstag im Juli 2023 erschienen ist und Erkenntnisse aus ihrem Leben und Wirken enthält, befindet sich darunter auch ihr wohl bekanntestes Werk „Eigenlob stimmt – Erfolg durch Selbst-PR“. Darin gibt Asgodom Impulse für ein erfolgreiches Selbstmarketing und ermutigt – vor allem Frauen – dazu, für die eigene Leistung und das eigene Können auch die entsprechende Gegenleistung (etwa in Form von Geld, Anerkennung, Ansehen) einzufordern.

Als Frau in der Männerwelt

Dabei war Asgodom selbst die Fähigkeit, die eigene Frau zu stehen, keineswegs in die Wiege gelegt. Im Gegenteil: Sie erkämpfte sie sich hart – erst als einzige Schwester von drei älteren Brüdern, später als Schiedsrichterin im Männerfußball und schließlich als Top-Speakerin in der Rednerbranche. „Ich wollte immer bei den großen Jungs mitspielen – und habe dabei gelernt: Wer die Autorität hat, hat das Sagen“, erklärt Asgodom, deren Karriere eigentlich fernab großer Scheinwerfer begann – aber dennoch Autorität und Publikum voraussetzte. Nachdem Asgodom eine Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München absolviert hatte, arbeitete sie lange Zeit als Journalistin (u.a. für die Zeitschriften Eltern, Freundin und Cosmopolitan) – und ging somit einer Tätigkeit nach, die selbstbewusstes Auftreten und beharrliches Nachhaken erfordert.

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