For Postgraduates only: Richtlinien für MBA-Programme vorgelegt

Nicht jedes Fortbildungsangebot, das die Abkürzung MBA im Titel trägt, hat diesen Namen auch verdient. Dies ist zumindest die Ansicht des Akkreditierer-Netzwerkes European Quality Link - kurz EQUAL. Deshalb haben die Mitglieder, zu denen die Foundation for International Business Administration Accreditation (FIBAA) gehört, jetzt Richtlinien zur Qualitätssicherung der europäischen Studiengänge zum Master of Business Administration vorgelegt. Ihr Ziel ist es, den Business Schools sowie deren potenziellen Studenten Anhaltspunkte für die Konzeption bzw. die Auswahl des geeigneten MBA-Programms zu geben.

Nach Ansicht von EQUAL ist der MBA ein Nachdiplomstudiengang, der zwei bis drei Jahre Berufserfahrung voraussetzt. Zudem sollte das Curriculum alle wirtschaftswissenschaftlichen Bereiche abdecken. Die Akkreditierer sehen den MBA als 'General-Management'-Ausbildung. Im Umkehrschluss fordern sie, dass Programme für Hochschulabsolventen ohne Berufserfahrung oder Fortbildungen für spezielle Wirtschaftsbereiche auf den Abschluss MBA verzichten.

Was die Dauer der MBA-Programme betrifft, gibt EQUAL ein Jahr in Vollzeit bzw. 400 Unterrichtsstunden als Richtwert an. Des Weiteren sollte die Auswahl der Studenten 'hoch selektiv' sein. Ständige, rigorose Leistungsüberprüfungen müssten sicherstellen, dass nur wirklich qualifizierte Bewerber den Abschluss erhalten.
Seine Richtlinien versteht das europäische MBA-Netzwerk als Mindest-Anforderungen, die für ein europaweit einheitliches MBA-Verständnis förderlich sind. Eine gesetzliche Grundlage stellen die Richtlinien nicht dar. EQUAL kann sich aber vorstellen, dass sie Einfluss auf staatliche Regulierungsbemühungen nehmen werden.
Der MBA-Kriterienkatalog ist im Internet abrufbar.