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5. DIHT-Weiterbildungskongreß in München: 'Qualifizieren für den internationalen Standort-Wettbewerb'

'Nur mit qualifizierten Mitarbeitern hat der Standort Deutschland im internationalen Wettbewerb eine Chance', so leitete DIHT-Präsident Hans Peter Stihl in seiner Eröffnungsrede den dreitägigen Weiterbildungskongreß vom 19. bis 21. Juni in München ein. Stihl appellierte: 'Kontinuierliche Weiterbildung muß ein wesentlicher Bestandteil der persönlichen Lebensplanung werden und Eigeninitiative ein wichtiger Motor für Bildung.' Die Grundlagen sollten schon in den Schulen geschaffen werden.
Aber auch die Bildungsträger und -trainer müßten, so ein weiteres Fazit des Kongresses, ihre Angebote modernisieren. Nur durch neue Inhalte, Methoden und Beratungsansätze könne der Bedarf der Unternehmen gedeckt werden. Der Einsatz von Multimedia und interaktiven Lernformen werde eine besondere Rolle spielen.
Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber betonte, daß die Qualifikation der Standortfaktor Nr. 1 sei. Deutschland befinde sich in der Anfangsphase eines grundlegenden Strukturwandels der gesamten Wirtschafts- und Arbeitswelt. Information werde der strategische Rohstoff der Zukunft. Stoiber: 'Wir müssen besser sein als andere, weil wir nicht billiger sein können.' Deswegen müsse auch die berufliche Aus- und Weiterbildung völlig neu definiert werden.

Über 800 Weiterbildungsinteressierte und -beauftragte aus Unternehmen und Bildungsinstituten nahmen an den Workshops am zweiten Tag teil. Fünf übergreifende Themenbereiche wurden angesprochen: Internationale Verflechtungen und Personalentwicklungen, Multimedia, Bildungsmanagement, Qualitätsmanagement und Veränderungsmanagement. Von Wandel und Veränderung war denn auch in den Workshops viel die Rede. Ein Teilnehmer beschrieb das Dilemma der Führungskräfte: 'Die zunehmende Komplexität verbunden mit dem Druck der Dynamik sind das tägliche Brot eines jeden Managers.' Referent Dr. Anton Klotz sprach sogar von einem 'bösartigen Problem'. Denn in Veränderungssituationen wüßte keiner, wer die Gewinner oder die Verlierer seien.

'Wir müssen neue mentale Modelle entwickeln', forderte daher der Amerikaner Mark C. Maletz in dem Workshop 'Wandel nutzen - Qualifizierung zum Veränderungsmanager'. Es gehe um neue Perspektiven und Werte und um ein gemeinsames Verstehen. Man müsse die ungeschriebenen Gesetze kennen, die in einem Unternehmen herrschen, um Veränderungen einleiten zu können.
Häufig wurden auch sogenannte Win-Win-Situationen in der Weiterbildung angesprochen, wie sie z.B. in der projektorientierten Weiterbildung möglich seien. Eine Win-Win-Situation herrsche dann, wenn sowohl das Unternehmen als auch die Teilnehmer der Weiterbildung direkt profitierten. Weiterbildung müsse daher auch kurzfristige Erfolge schaffen. Dr. Reinhold Rapp vom Bildungszentrum der Deutschen Lufthansa AG sprach von einer 'Aktionsorientierung' der betrieblichen Weiterbildung, die einen direkten Nutzen für das Unternehmen bringen soll.
Einige Teilnehmer äußerten sich unzufrieden über die Vorträge und Workshops. 'Hier werden doch nur Allgemeinplätze vorgetragen', beschwerte sich eine Teilnehmerin, 'gerade auf einem Weiterbildungskongreß hätte ich mir didaktisch bessere Vorträge gewünscht'.
Autor(en): (mse)
Quelle: Training aktuell 07/96, Juli 1996
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