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Den Unternehmen könnten über kurz oder lang die Führungskräfte ausgehen – denn von den jungen Talenten möchten diesen Job nur wenige machen. Das ist das Kernergebnis einer Studie des Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsunternehmens Deloitte unter rund 23.500 Mitgliedern der Generationen Y und Z – 800 davon aus Deutschland. So ist nur jede zehnte deutsche Nachwuchskraft darauf aus, irgendwann einmal eine Führungsposition zu bekleiden. Weltweit haben dies sogar nur sechs Prozent vor. Dass viele der Gen-Zler (geboren zwischen 1995 und 2006) und Millennials (geboren zwischen 1983 und 1994) nicht den herkömmlichen Karriereweg beschreiten wollen, hat allerdings nichts mit fehlender Entwicklungsmotivation zu tun. Ganz im Gegenteil: 69 Prozent der Mitglieder der Gen Z und 54 Prozent der Millennials entwickeln laut eigenen Angaben mindestens einmal pro Woche gezielt ihre Fähigkeiten weiter, was als Zeichen für Vorwärtsstreben gewertet werden kann – nur eben nicht im klassischen Sinne und mit den klassischen Anreizen vor Augen.
6% der jungen Talente weltweit streben eine Führungsposition an.
Statt Macht, Ansehen und Vermögen scheint bei den Jungen vielmehr das Herausbilden der eigenen Persönlichkeit im Fokus zu stehen – sowie die Erfahrung von Sinnhaftigkeit. Letztere ist für 89 Prozent der Millennials und 86 Prozent der Gen-Zler eine der wichtigsten Faktoren für Zufriedenheit im Job – und mitunter sogar ausschlaggebend, wenn es um die Wahl des Arbeitgebers geht: Rund die Hälfte der Gen-Zler in Deutschland (41 Prozent weltweit) hat schon einmal einen potenziellen Arbeitgeber abgelehnt, weil er nicht zu ihren ethischen Werten passte – eine Tatsache, die Unternehmen laut Sebastian Pfeifle zu denken geben sollte: „Wer junge Talente halten will, muss Sicherheit und Sinn bieten – und Führung neu definieren“, konstatiert der Human Capital Lead im Consulting bei Deloitte Deutschland. „Nur mit echtem Engagement in Kultur und Verantwortung sowie der Weiterbildung ihrer Talente bleiben Unternehmen zukunftsfähig.“
Beitrag von Sarah Lambers aus managerSeminare 329, August 2025