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Beitrag von Andrea Bittelmeyer aus managerSeminare 332, November 2025
Zahlreiche Studien belegen, dass sich Körper und Geist in der Natur besser und schneller erholen als in einer städtischen Umgebung, in der wir laut Hirnforscher Joseph Jebelli mit „harten Faszinationen“ wie LED-Werbetafeln, Autoverkehr und Handyklingeln nur so bombardiert werden und kognitiv erschöpfen. „Weiche Faszinationen“ in der Natur wie Grillenzirpen oder der Anblick eines Waldgänseblümchens hingegen verschaffen unserem Gehirn die dringend benötigten Verschnaufpausen.
Die Natur bietet räumlichen Abstand zum Büro und ermöglicht einen Tapetenwechsel: Im Wald liegt der Laptop nicht griffbereit auf dem Schreibtisch und der Chef sitzt nicht nebenan im Büro. Bereits diese Distanz führt dazu, dass sich viele Menschen in der Natur entlastet fühlen. Und freier denken können (siehe Punkt 3).
Entspannen sich Körper und Geist bei einem längeren Aufenthalt in der Natur, öffnen sich neue Denkräume. So haben Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der University of Utah herausgefunden, dass Zeit im Wald die Kreativität und Problemlösefähigkeit um 50 Prozent steigert. Ein Effekt, den sich auch Weiterbildende zunutze machen, die mit der Natur arbeiten: Sie setzen Teilnehmende von Trainings und Coachings gezielt Naturerlebnissen aus und erreichen damit häufig, dass sich eingeengte Blickwinkel erweitern und dass viele Klienten und Klientinnen inspirierende Eindrücke aus der Natur mit in ihren Führungsalltag nehmen, die dort noch lange nachwirken. Simples Beispiel: Pflanzen streben stets nach dem Licht. Daraus lässt sich die Lehre ziehen: Ein Verharren im Schatten von Problemüberlegungen bringt nichts.
Denkanstöße liefert die Natur nicht zuletzt auch zum Thema Organisationsveränderung. Hier hält die Natur besonders spannende Metaphern bereit. Ein Wald, in dem sich aufgrund der enormen Biodiversität ein ökologisches Gleichgewicht einstellt, demonstriert beispielsweise eindrücklich, wie wichtig Vielfalt sowie Selbstorganisation für das Überleben eines Systems sind.
Aufenthalte in der Natur können Menschen auch interessante Hinweise auf persönliche Bedürfnisse liefern, die ihnen möglicherweise selbst gar nicht bewusst sind. Wer beispielsweise allein, in einer weiten Landschaft stehend, ein Hochgefühl empfindet, sehnt sich womöglich nach mehr Freiräumen im (Arbeits-)Leben. Wer sich in derselben Situation verloren fühlt, braucht vielleicht mehr Sicherheit und Schutz.
Positive Erlebnisse in der Natur können auch das Zusammenwachsen eines Teams fördern: Zum Beispiel ermöglichen sie es, frei über kritische Punkte in der täglichen Zusammenarbeit zu sprechen. Ein Beispiel für eine Outdoorübung, bei der die Teilnehmenden meist rasch Parallelen zur Arbeit im Büro herstellen können, ist der sogenannte Orientierungslauf. Dabei gilt es, mit Kompass und Landkarte bewaffnet, verschiedene Punkte in einem Gelände nach einer bestimmten Reihenfolge anzusteuern.
Quelle: managerseminare.de; Andrea Bittelmeyer
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