Agilität fördern mit Fragen

1. Stelle viele offene Fragen

Offene Fragen lassen alle möglichen Antworten zu und beginnen z.B. mit den Fragewörtern „was“, „wie“, „weshalb“, „welche“, „wobei“, „wodurch“ usw. Für die fragende Person sind sie der einzige sichere Weg, zu wirklich neuen Informationen zu gelangen – und für die Befragten eine gute Chance, einen Sachverhalt für sich zu sortieren und Neues darin zu erkennen. Offene Fragen lassen überraschende Wendungen im Gespräch zu und fördern auf diese Weise das für alle Impulse geöffnete agile Denken und Handeln.

2. Frage systemisch

Eine Sonderform der offenen Frage sind systemische Frageformen wie:

• Hypothetische Fragen, die eine fiktive Situation ins Gespräch einführen – „Stell dir vor, dass ...“
• Zirkuläre Fragen, die die vermutete Sicht einer anderen Person einführen – „Was vermutest du, wie der Kunde auf die neue Anwendung reagieren wird?“
• Skalierende Fragen, die eine numerische Bewertung einführen – „Wie hoch ist die Selbstorganisation im Team auf einer Skala von 1 bis 10?“
• Die Wunderfrage als Spezialform der hypothetischen Frage: „Stellt euch vor, ein Wunder passiert und die Kundin verdoppelt das Budget. Was würdet ihr zuerst tun?“

Diese Fragen weiten den Horizont, sollten jedoch mit Bedacht gestellt werden, denn es sind klassische Coachingfragen, die im Führungskontext (noch) ungewöhnlich erscheinen. Werden in einem Gespräch zu viele solcher Fragen kurz hintereinander gestellt, kann das Abwehr im Team auslösen.

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