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Übersicht AnsprechpartnerLeiden die Mitglieder eines Teams unter Stress, ist das für die einzelnen Personen in der Regel wenig angenehm – auf die Gruppe als Ganzes kann sich Stress jedoch positiv auswirken. Zu diesem Ergebnis sind Psychologen und Mediziner der Heinrich-Heine-Universität (HHU) Düsseldorf in einem Experiment mit 90 Probanden gekommen. Zunächst teilten die Forschenden die Probanden in vier Gruppen ein und verabreichten der ersten Gruppe ein Präparat, das in seiner Zusammensetzung dem Stresshormon Cortisol ähnelt, der zweiten Gruppe gaben sie eins, das den Erregungsbotenstoff Noradrenalin verstärkt, der dritten Gruppe beide Präparate zusammen und der vierten Gruppe ein Placebo. Dann wurden die Teilnehmenden in andere Gruppen aufgeteilt und traten in ökonomischen Spielen gegeneinander an.
Dabei zeigte sich: Beide Arten von Botenstoffen beeinflussten das Verhalten der Teilnehmenden – und zwar zugunsten der eigenen Gruppe. Ein Mehr an Cortisol etwa förderte kooperatives Verhalten innerhalb der eigenen Gruppe, während zusätzliches Noradrenalin feindseliges Verhalten gegenüber Rivalen aus fremden Gruppen verstärkte. Laut den Studienautoren kann Stress somit eine „Wir gegen die anderen“-Haltung begünstigen – und in einer zunehmend polarisierten Welt somit je nach Standpunkt Fluch oder Segen sein.
Die Originalpublikation der Studie gibt es hier: msmagazin.info/332Stress
Beitrag von Sarah Lambers aus managerSeminare 332, November 2025