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Entwicklung der Consultingbranche

Beratungsunternehmen trotz Krise im ­Aufschwung

Die nachlassende weltweite Nachfrage nach Investitionsgütern, schwelende Handelskonflikte zwischen den USA und China, eine kriselnde Automobilbranche und das Brexit-Chaos wirkten sich 2019 negativ auf die deutsche Wirtschaft aus – und das noch vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Das Ergebnis: Der Umsatz vieler Unternehmen sank so stark wie seit sechs Jahren nicht mehr – und mit ihm auch die Bereitschaft, Geld für Beratungsleistungen auszugeben. 

Dieser Umstand spiegelt sich in der Consultingbranche wider: Der Umsatz stieg hier im vergangenen Jahr nur um insgesamt 5,7 Prozent – und nicht wie erwartet um 7,0 Prozent – auf 35,7 Milliarden Euro an. Das ist das Kernergebnis einer Marktstudie des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater (BDU) unter 400 Beratungsunternehmen. Dass dieser Anstieg vergleichsweise gering ist, wird mit Blick auf die Zahlen aus den vergangenen Jahren deutlich: So verzeichnete die Branche 2018 ein Umsatzplus von 7,3 und 2017 sogar von 8,5 Prozent. 

Doch das ist Klagen auf sehr hohem Niveau, denn auch wenn das Wachstum ein wenig geringer ausfiel und sich viele Beratungsunternehmen mit dem Finden und Binden neuer Talente schwergetan haben: Es ging der Branche auch 2019 sehr gut. Einer der Hauptgründe dafür ist, dass viele Unternehmen noch immer mit den Herausforderungen der digitalen Transformation zu kämpfen haben – und somit auf externe Unterstützung angewiesen sind. Vor allem in den Bereichen IT-Datenschutz & Datensicherheit, Marketing- & Vertriebsstrategie sowie Business Development & Innovation nahmen Firmen vermehrt Beratungsleistungen in Anspruch. Die Nachfrage in diesen Bereichen stieg um rund sieben Prozent an – ebenso wie im Bereich Corporate (Social) Responsibility. Hier ist eine besonders starke Entwicklung auszumachen, denn das Wachstum betrug 2018 noch lediglich 1,6 Prozent. Das Thema „nachhaltiges Wirtschaften“ scheint demnach im vergangenen Jahr in den Fokus vieler Unternehmen gerückt zu sein. 

Derzeit steht jedoch etwas ganz anderes im Fokus: Der Corona-Virus breitet sich aus – mit verheerenden Folgen für die deutsche Wirtschaft. Sorge im Hinblick auf ihre eigene Branche haben die meisten Beratungsunternehmen jedoch noch nicht. Das zeigen die Ergebnisse einer Blitzumfrage, die der BDU im März 2020 unter 300 Beratungsunternehmen durchgeführt hat. So revidieren 72 Prozent der Unternehmensberatungen ihre Umsatzprognosen für 2020 trotz Corona-Virus nicht. Insgesamt wird mit einem Umsatzplus von 5,8 Prozent gerechnet. 

Ganz spurlos werde, so der Tenor, die Krise an den Beratungsunternehmen jedoch nicht vorübergehen. Rund ein Fünftel der Consultingfirmen – besonders im Bereich HR – sind im Hinblick auf aktuelle Mandate bereits jetzt von den Auswirkungen der Pandemie betroffen. Für Beratungsunternehmen, die in anderen Bereichen angesiedelt sind, werden sich, so bedauerlich es auch ist, hingegen Chancen ergeben – zumindest sieht das BDU-Präsident Ralf Strehlau so: „Die Consultingnachfrage wird aufgrund vielfältiger Kundenherausforderungen hoch bleiben. Beratungsthemen, zum Beispiel im Bereich Supply Chain Management oder Sanierungsberatung, werden eine Sonderkonjunktur erleben.“

Top-Trends der Consultingbranche

Trend 1: Ein klar definiertes Unternehmensziel einer Unternehmensberatung wird in der Mitarbeitergewinnung und -bindung ein wichtiger Erfolgsfaktor. > 97 % Zustimmung

Trend 2: Die Unabhängigkeit des Beraters und sein Blick von außen ist für Kunden weiterhin ein wesentlicher Grund, Consultingunternehmen zu beauftragen. > 96 % Zustimmung

Trend 3: Eine große Herausforderung für das Management liegt in der Bindung langjähriger Mitarbeiter, um das in zahlreichen Projekten gesammelte Wissen für das Unternehmen zu erhalten. > 96 % Zustimmung

Trend 4: Kulturwandel und Changemanagement bleiben wichtig, um die digitale Transformation im Kundenunternehmen zum Erfolg zu führen. > 95 % Zustimmung

Quelle: www.managerseminare.de, Studie „Facts & Figures zum Beratermarkt 2020“ des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater (BDU), n=400, 2020.
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