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EU-Studie Diversity: Warum Firmen ein Loblied auf die Vielfalt singen

Bei all dem Geseufze über das nun auch in Deutschland eingeführte Gesetz gegen Diskriminierung am Arbeitsplatz mag man es ja kaum glauben. Doch es gibt in der Europäischen Union zahlreiche Unternehmen, die davon überzeugt sind, aus Maßnahmen zur Verhinderung von Benachteiligung und Förderung von Vielfalt geschäftlichen Nutzen zu ziehen. Dies jedenfalls legt eine Studie der Europäischen Kommission nahe, an der sich insgesamt 919 Firmen aus 25 EU-Mitgliedsstaaten beteiligt haben.

Der von Focus Consultancy und The Conference Board Europe im EU-Auftrag erstellten Untersuchung zufolge hat gut die Hälfte der Firmen Maßnahmen zur Förderung der Vielfalt eingeführt. 42 Prozent von diesen bereits seit mehr als fünf Jahren, 27 Prozent in den vergangenen fünf Jahren, die restlichen sind zurzeit dabei. Angesichts der hohen Zahl von Unternehmen, die erst kürzlich Gleichstellungsinitiativen eingeführt haben, vermuten die Autoren der Studie, dass die EU-Richtlinien zur Verhütung von Diskriminierung am Arbeitsplatz durchaus ihren Anteil daran hatten. Dennoch: Rechtliche Gründe sind es laut Untersuchung nicht allein, die Firmen dazu bewegen, sich für Diversity stark zu machen. Im Gegenteil: Als wichtigsten Grund (43 Prozent) nennen die Unternehmen die Ausweitung ihres Arbeitskräftereservoirs.

Hintergrund: Die Betriebe müssen angesichts der demografischen Situation zunehmend Zielgruppen ansprechen und an sich binden, die sie personalpolitisch bisher vernachlässigt haben - etwa Ältere, Behinderte und Personen ausländischer Herkunft. Weiterhin haben laut Studie zahlreiche Betriebe erkannt, dass sie mit ihrem Einsatz für Diversity auch etwas für ihr Image tun können. Ein weiterer wichtiger Grund, der Firmen dazu veranlasst, etwas für die interne Vielfalt zu tun: Sie sind davon überzeugt, dass Diversity zu innovativen Vermarktungs- und Produktentwicklungen führt.

Die Strategien der Betriebe sind recht unterschiedlich: Manche zielen mit ihren Maßnahmen auf spezielle Mitarbeitergruppen. So setzen sich Firmen wie Adecco, L'Oreal und Bertelsmann besonders für behinderte Mitarbeiter ein. Andere fördern Vielfalt auf breiterer Front. Was jedoch offenbar zuweilen gar nicht einfach ist. Denn immerhin 17 Prozent der Unternehmen (darunter auch solche, die noch nichts in Sachen Diversity tun) beklagen diskriminierende Einstellungen und Verhaltensweisen als größte Herausforderung für die Förderung der Vielfalt. Die Untersuchung, die in ihrem zweiten Teil Fallbeispiele von vorbildlichen Unternehmen aufführt, kann als PDF kostenlos im Internet bezogen werden.

Vorteile der Vielfalt

- Zugang zu neuem Arbeitskräftereservoir 43%
- Imagesteigerung 38%
- Engagement für Gleichstellung und Vielfalt als Unternehmenswerte 35%
- mehr Innovation und Kreativität 26%
- größere Motivation und Effizienz 24%
- Einhaltung von Rechtsvorschriften 24%
- Wettbewerbsvorteile 17%
- höhere Wirtschaftlichkeit und Rentabilität 17%
- breitere Kundenbasis 16%
- größere Kundenzufriedenheit und höheres Dienstleistungsniveau 15%

(Quelle: Europäische Kommission 2006, Befragung von 919 Unternehmen.)
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