Die digitale Transformation spielt aktuell in so ziemlich jedem Unternehmen eine Rolle. Und doch trauen sich nur die wenigsten, allzu weitreichende Veränderungen vorzunehmen. Das ist das Kernergebnis einer Studie der Digitalberatung etventure und des Marktforschungsunternehmens GfK unter rund 2.000 Führungskräften aus deutschen Großunternehmen.
Der Untersuchung zufolge zählt über die Hälfte der Befragten die Digitalisierung zu den Top-drei-Themen derzeit. Daher investieren auch mehr als zwei Drittel der Unternehmen in die digitale Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Auch andere Maßnahmen wie die Integration von Methoden zur agilen Produktentwicklung werden vermehrt umgesetzt. Viele Unternehmen fühlen sich dadurch gar nicht so schlecht gewappnet: 42 Prozent der Führungskräfte, und somit acht Prozent mehr als im Vorjahr, sind der Meinung, ihr Unternehmen sei gut bis sehr gut auf die digitale Transformation vorbereitet.
Dabei weiß die Mehrheit gar nicht, dass dieser Wandel mehr bedeutet, als nur 'digitaler' zu werden: Mehr als die Hälfte der Befragten versteht unter digitaler Transformation lediglich die Digitalisierung des bestehenden Geschäftsmodells sowie analoger Prozesse. Daher ist es auch wenig verwunderlich, dass es nur in 15 Prozent der Unternehmen einen Chief Digital Officer gibt, der den digitalen Wandel steuert und Hürden aus dem Weg räumt.
Denn an denen mangelt es laut den befragten Führungskräften nicht. Die größte Herausforderung: 58 Prozent der Führungskräfte geben zu, dass in ihren Unternehmen noch immer an bestehenden Strukturen festgehalten wird. Jeweils rund die Hälfte erkennt zudem fehlende Erfahrungen mit nutzerÂzentriertem Vorgehen sowie hohe Sicherheitsanforderungen als größte Hemmnisse auf dem Weg zur digitalen Organisation.
Auch fehlt es häufig an kreativem Input für die Entwicklung echter Innovationen. Aus diesem Grunde haben 38 Prozent der Unternehmen und somit drei Prozent mehr als im Vorjahr beziehungsweise sogar sieben Prozent mehr als 2016 bereits die Zusammenarbeit mit Startups aufgenommen. 15 Prozent planen es immerhin. Den ganz großen Schritt zu wagen, nämlich die eigene Unternehmenskultur grundlegend zu verändern, trauen sich aber nur die wenigsten Unternehmen.
Was Unternehmen tun, um Digitalisierung und Innovation in ihrer Kultur zu verankernNutzung moderner Kommunikationstools
87%Stärkung der Eigenverantwortung der Mitarbeiter
72%Etablierung einer Fehlerkultur
70%Flexibilisierung der Arbeitsformen
66%Schaffung moderner Büro- und Arbeitskonzepte
65%Freiräume zur Umsetzung eigener Ideen
50%Abbau von Hierarchien
26%Veränderung des Gehaltssystems
19%Quelle: Studie 'Digitale Transformation 2018' der Digitalberatung etventure und des Marktforschungsunternehmens GfK, 2018, n=2.000 Führungskräfte aus Unternehmen mit einem Mindestumsatz von jährlich 250 Millionen Euro; www.managerÂseminare.de