Speakerranking 2015

Wer ist wie erfolgreich im Netz?

Bei strahlendem Sonnenschein und über 30 Grad wurde es Montagabend offiziell per Webinar vorgestellt: das neueste Speaking-Ranking. Wie in den Vorjahren hat das Consulting-Unternehmen absolit mit Sitz in Waghäusel mit einer speziellen Methodik die Onlineaktivitäten von Rednern und Trainern untersucht. Neben der Hitliste der aktivsten Redner im deutschsprachigen Raum zeigt es Optimierungspotenzial in Sachen Kundengenerierung auf. Torsten Schwarz ist kein Freund von Hyperaktivität in den Social Media. Diese Botschaft war deutlich zu vernehmen bei dem abendlichen Webinar anlässlich des neuesten Speakerrankings. „Speaker legen zu viel Wert auf Social Media, einige sind sehr stark, vielleicht zu stark in Facebook & Co. vertreten“, tat der Geschäftsführer von absolit seine Meinung kund. Wer das aus Spaß macht, solle das gern weitertun, ob die Aktivitäten aber zu mehr Kunden führen, wagte Schwarz zu bezweifeln.


Dieser Ansicht Rechnung tragend zeigte sein Ranking, dass diejenigen Redner in Sachen Online-Präsenz oben liegen, die eine zumindest ausgewogene Mischung an Aktivitäten aus den untersuchten Werten zur Website, zur Auffindbarkeit in den Suchmaschinen und den Social Media aufweisen. Wie in den Vorjahren auch wird das Gesamtranking von „PR-Doktorin“ Kerstin Hoffmann, einer Expertin in Sachen Unternehmenskommunikation, angeführt, gefolgt von Joachim Rumohr, einem Redner, der sich ganz auf das Thema Xing konzentriert, und Gunter Dueck, der unter dem Begriff Omnisophie firmiert.

Für die Studie wurden von insgesamt 510 ermittelten Speakern und Trainern die 50 mit der stärksten Online-Präsenz analysiert. Die Methodik, die Schwarz anwendet, wurde für Großunternehmen wie Online-Händler und Versicherungen entwickelt. Wie genau die 24 Faktoren, die in die Analyse einbezogen werden, gewichtet werden, bleibt das Geheimnis von absolit. Schwarz wies lediglich darauf hin, dass die Anzahl der Facebookfans als solche keinen Einfluss hat. „Diese Zahl ist allzu leicht manipulierbar“, erklärte er. An Beispielen von Facebookfanseiten zeigte er mysteriöse Zusammensetzungen auf: Große Fanblöcke aus der Türkei und Russland ließen bei deutschsprachigen Inhalten zumindest vermuten, dass die Fans gekauft seien.

Gewinner in Sachen Online-Aktivität und damit vermutlich in der Gunst des Zuspruchs von Besuchern sind vor allem Redner, die ihre Hausaufgaben im Seo-Marketing gemacht haben, also gute Platzierungen bei den Suchbegriffen erzielen. „Je mehr Suchworte ein Speaker in Top-Positionen der Trefferlisten von Suchmaschinen hat, desto besser seine Auffindbarkeit“, erklärte Schwarz im Webinar auch einige grundlegende Marketingregeln, die dennoch nicht allen zugeschalteten Rednern bekannt schienen. Vorbildlich hier sind laut Analyse beispielsweise der Gedächtnistrainer Markus Hofmann und der Kreativitätstrainer Benno von Aerssen.

Ebenfalls relevant ist der Umfang der Website, denn auch die Masse an Content führt zu guten Platzierungen bei Google. Schwarz erklärte: „Je mehr Seiten ein Webauftritt hat, desto interessanter ist er meist. Auch steigt mit zunehmender Vielfalt die Wahrscheinlichkeit, dass Besucher über Suchmaschinen auf die Seite aufmerksam werden.“ Ein Beispiel hierfür liefert etwa Anne Schüller, deren Expertise das Touchpoint-Management ist.

Verlierer des Rankings sind in der Momentaufnahme, die es bietet, Redner, die ihre Domain gewechselt haben und diese erst wieder bekannt machen müssen. Tobias Ain ist dafür ein Beispiel, der seine Website umgezogen hat auf eine, die nun seinen Namen trägt. Für Schwarz dennoch ein richtiger Schritt, den er auch anderen Rednern empfiehlt. Tatsächlich haben viele Trainer und Speaker, die im Ranking oben stehen, Websites, die aus dem eigenen Namen bestehen: Platzhirsche wie Stefan Frädrich und Martin Limbeck bieten dergestalt Benchmarks.

Bemerkt sei dennoch, dass das Ranking anfechtbar ist. So ist immer wieder die Ermittlung der Besucher der Websites kritisch. Im Kommentar zur Folie des Webinars ist zu lesen: „Bei den hier wiedergegebenen Werten handelt es sich um grobe Schätzungen, die von den wirklichen Werten stark abweichen können”. Denn die tatsächlichen Besucher kann ja nur der Betreiber selbst benennen, was Schwarz nicht daran hindert, die geschätzten Werte in die Berechnung mit einzubeziehen.

Schwarz ist dennoch von der Aussagekraft seiner Studie überzeugt, zeige sie doch, welche Speaker in welchen Bereichen Nachholbedarf haben und/oder auf Dauer Schwierigkeiten bekommen könnten. Denn, das ist die Ausgangsthese von Online-Consultant Torsten Schwarz: Die Präsenz von Rednern im Netz ist ein Auswahlkriterium und entscheidet daher mit bei der Buchung. Inzwischen gehöre es zum Standardprozedere einer Suche, sich im Netz ein Bild vom Redner zu machen. Die schlechte Nachricht dabei: Insgesamt sind die Besucherzahlen von Websites von Speakern gesunken. Woran das liegt? Vielleicht an der Verausgabung in den Social Media statt sich auf gehaltvolle Inhalte zu konzentrieren? Schwarz selbst fürchtet sogar, dass das Interesse an Inhalten selbst abgenommen haben könnte.

Die Studie ist für 98 Euro hier zu haben.

06.08.2015
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