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Systemische Interventionen
Systemische Interventionen

Ways to pass

Zu schmal, um aneinander vorbeifahren zu können – dergestalt sind viele Straßen auf dem englischen Lande. Und doch werden sie in beiden Richtungen befahren und können daher als echtes „Muster des Gelingens“ gelten. Wie sich die Metapher der „Single Track Roads“ für die Teamentwicklung nutzen lässt und warum es wichtig ist, bereits vorhandene hilfreiche Muster im Blick zu haben sowie neue zu entwickeln.

Ein Erlebnis aus meinen vergangenen Urlauben hat mich nachhaltig beeindruckt und dazu beigetragen, dieses Erlebnis als Metapher für ein „Muster des Gelingens“ in die Arbeit mit Teams einzubinden. In Good Old England gibt es auf dem Lande viele Single Track Roads, d.h. enge Sträßchen, die zwar in beide Richtungen befahren werden können, aber über lange Strecken so eng sind, dass sich nur ein Fahrzeug im Verkehr vorwärtsbewegen kann. Oder, wie Wikipedia es erklärt: „Eine Single track road ist eine schmale Straße, die lediglich für ein einziges Fahrzeug breit genug ist. Sie sind in Großbritannien sehr verbreitet. Single track roads haben im Allgemeinen in regelmäßigen Abständen Ausweichstellen (engl. passing places), die es gestatten, Verkehr aus entgegengesetzten Richtungen aneinander vorbeizuführen.“ Diese Sträßchen sind gesäumt von Hecken oder Mauern, hinter denen friedlich Schäflein grasen. In den meisten Fällen sind sie schlecht einzusehen, kurvig und hügelig (s. Foto).

Schmal, hügelig und schlecht einsehbar – so zeigen sich die englischen Single track roads.

Jennifer Stein

Fahren ohne Regeln

Tatsächlich gibt es aus meiner Sicht keine richtigen Regeln – außer vielleicht die: Wenn dir ein Fahrzeug entgegenkommt und der „Passing Place“ auf deiner Seite ist, dann fahre in den Passing Place und warte, bis das entgegenkommende Fahrzeug an dir vorbeigefahren ist. In meinem Urlaub war es nun in der Realität so, dass mir Fahrzeuge an Stellen entgegenkamen, an denen weit und breit kein Passing Place zu sehen war – weder auf meiner Fahrbahnseite noch auf der anderen Seite der schmalen Straße. Und da ich die Straßen nicht gut kannte, wusste ich auch nicht, ob sich hinter der nächsten Kurve ein Passing Place befinden würde. Es kam dann, wie es kommen musste: Ich begegnete entgegenkommenden Fahrzeugen auf der Straße frontal und konnte dem Fahrer bzw. der Fahrerin direkt in die Augen sehen. Es folgte ein kurzer, nonverbaler Austausch, woraufhin sich entweder der andere Fahrer dazu entschloss oder ich mich dafür entschied, den Rückwärtsgang einzulegen, bis zum nächsten Passing Place zurückzufahren und den Gegenverkehr durchzulassen. Während des Vorbeifahrens nickten wir uns freundlich zu, es wurde eine Hand zum Dank gehoben und ein „Thank you“ durch die Seitenscheibe gehaucht.

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