Medien des Monats

Rezension: Lernmythen aufgedeckt

„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ – Sinnsprüche wie dieser gehören für Yvonne Konstanze Behnke in den Bereich weit verbreiteter Lernmythen. Diese will sie in ihrem neuen Buch kritisch unter die Lupe nehmen und dabei gleichzeitig aufzeigen, was wirklich zu effektivem Lernen führt.

Kategorisiert in Themenfelder wie Methoden und Medien, Training und Seminare, Gehirnfunktion, Populärkultur sowie Digitalisierung und KI identifiziert die Autorin 19 weit verbreitete Mythen über das Lernen – darunter: Der Lernerfolg hänge davon ab, ob man ein auditiver, kognitiver, visueller oder haptischer Lerntyp sei. Oder: Die linke Gehirnhälfte sei für logisches und analytisches Denken zuständig, die rechte für Intuition und Kreativität, was unsere Talente bestimme.

Diese und weitere Thesen klopft die Autorin anhand eines klug konstruierten Rasters methodisch konsequent auf ihren wissenschaftlichen Wahrheitsgehalt ab: Was ist der Mythos? Wo liegt der Ursprung? Wo ist der Haken? Was sind die Fakten? Was ist der wahre Kern, und was können wir daraus lernen? Was funktioniert stattdessen? Am Beispiel des jeweiligen Themas zeigt Behnke zugleich wissenschaftlich fundierte Praxistipps für effektives Lernen auf. Mit ihrer akribischen Vorgehensweise gelingt es der Autorin, beides überzeugend zu vermitteln.

Zu jedem Themenfeld liefert die Autorin darüber hinaus Tipps und Quellen zum Weiterlesen. Ein gut durchdachter Lernmythencheck rundet das Buch ab. Wie ich selbst werden sich auch manch andere Leserinnen und Leser nach der Lektüre dieses Buches wahrscheinlich eingestehen müssen, dass auch sie einigen Stereotypen aufgesessen sind.

TA-Fazit: Ein sehr empfehlenswertes Praxisbuch für effektives Lernen und wirksames Training in modernen Lernumgebungen.

Autor(en): Helmut Fischer
Quelle: Training aktuell 10/25, Oktober 2025
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