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Karten auf den Tisch: Das Feedback-Set

Richtig Feedback geben ist ein Dauerthema in Seminaren. Doch von den eingeübten Spielregeln konstruktiver Rückmeldung – Ich-Botschaften, Wertschätzung, Sachlichkeit – bleibt im Unternehmensalltag oft nicht viel übrig. Aus dieser Erfahrung heraus hat Kommunikationstrainerin Alexandra Wimmer vom österreichischen Weiterbildungsanbieter Akzente die 'Feedback-Karten' entwickelt. Das schlichte Tool besteht aus 81 Karten, auf denen jeweils eine Eigenschaft benannt ist. Die Formulierungen sind durchgehend positiv oder neutral gehalten wie zum Beispiel 'entscheidungsfreudig', 'sicherheitsorientiert' und 'zurückhaltend'. Hinzu kommt die sogenannte Fragekarte. Darauf sind Präzisierungsfragen vorformuliert, die helfen sollen, Begriffe und Erwartungen zu klären und positive wie negative Kritik zu verstehen und in Handlung zu übersetzen.

Eine Feedbackrunde könnte so aussehen: Feedbacknehmer und -geber sitzen an einem Tisch, vor ihnen die 81 Karten sichtbar ausgelegt. In einer ersten Runde suchen die Feedbackgeber die Eigenschaftskarten aus, die ihrer Meinung nach den Istzustand des Feedbacknehmers treffend beschreiben. Der wiederum nutzt die Fragekarte zur Begriffsklärung: 'Was meinen Sie damit? Wie stark ist diese Eigenschaft bei mir ausgeprägt? Was löst das bei Ihnen aus?' Die Nachfragen sollen so lange fortgesetzt werden, bis Klarheit besteht, warum welche Karten zugeordnet wurden. Eine zweite Runde ermittelt den Sollzustand. Wieder suchen die Feedbackgeber Eigenschaftskarten – diesmal erwünschte oder vermisste – aus. Wiederum nutzt der Feedbacknehmer die Fragekarte, um die an ihn gestellten Erwartungen zu klären: 'Was müsste ich ändern, um diese Eigenschaft zu erfüllen? Aus welchem Grund sollte ich diese Eigenschaft besitzen? Was würden Sie an meiner Stelle tun?'

Der Ist-Soll-Abgleich ist nur eine von vielen Einsatzmöglichkeiten, die Alexandra Wimmer für das Tool vorsieht. So könnte es herkömmliche Feedbackbögen von Seminaranbietern ersetzen. 'Die Karten eignen sich auch für Recruiting- oder Mitarbeitergespräche. Sie können in Teambuildingmaßnahmen oder Coachings eingesetzt werden. Auch in Beziehungsfragen sind sie aufschlussreich', so Wimmer. Dabei können sich Feedbackgeber und -nehmer auch an den Symbolen orientieren, mit denen die einzelnen Eigenschaften versehen sind und die entweder auf eine starke Persönlichkeit oder soziale Qualitäten des Bewerteten schließen lassen.

Das Kartenset, das vier leere Karten für eigene Ergänzungen enthält, ist zweisprachig und kostet 49 Euro plus MwSt. und Versand.
Autor(en): (res)
Quelle: Training aktuell 06/10, Juni 2010
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