Magische Eulenverleihung

Seine Augen werden glasig, die Wahl des nachtblau-goldenen Jackets scheint richtig gewesen zu sein, die kleidungstechnische Manifestation des Glaubens an den Gewinn wird bestätigt: Gold für Stephan Gingter. Der Ex-Präsident des BDVT gewinnt in der Kategorie „Methoden für Training & Co.“ den Europäischen Trainingspreis. Nicht allein, sondern mit seiner Trainerkollegin Nicole Kloppenburg. „Tatburg“ heißt die Methode, die die unabhängige Jury überzeugt hat, eine Wortneuschöpfung aus den (Firmen-)Namen ihrer Erfinder. Ihr Konzept soll quasi universell einsetzbar sein. „Vor 25 Jahren habe ich meinen ersten Trainingspreis gewonnen“, kommentiert Gingter sichtlich bewegt die erneute Auszeichnung. Fürwahr hat der Preis Geschichte: Zum nunmehr 32. Mal wird er verliehen. So konstant wie die stolze Zahl der Vergabe ist, so bewegt ist die Verleihung und die Heimat, die der Preis laufend neu findet. Dieses Mal ist die Villa Flora, eine Eventlocation in München, der Ort des Geschehens. Angedockt ist die Preisverleihung in diesem Jahr an die Personalmesse München, eine Veranstaltung, die bislang in der Weiterbildungslandschaft eine eher untergeordnete Rolle innehatte. Dem Zuspruch zu den Konzepten tat das keinen Abbruch, wie BDVT-Präsidentin Jennifer Frank-Schagerl betont: Gut besucht waren ihrer Auskunft nach die „Pitches“ – die Vorstellungen der Konzepte durch die Preisträger auf der Messe.

Eulen für ausgezeichnete Weiterbildung

Am Abend verfolgen bei Nudeln aus dem Parmesanlaib und sitzend in Bierbankmanier Preisträger, Jury und eine Handvoll Ehrengäste, wie zwölf Eulen ihre Besitzer wechseln (siehe Preisträgerkonzepte auf den folgenden Seiten). Die Eulen sind individuell gestaltete Steine mit Knopfaugen in der Farbe der Medaillenränge. Sie sind seit einigen Jahren das Markenzeichen des Preises und stehen sinnbildlich für die Klugheit der Konzepte. Als gemeinsamen Nenner der Gewinnerkonzepte heben Alexandra Hagemann und Sandra Dundler, verantworlich für die Preisverleihung in diesem Jahr und als Moderatorinnen auf der Bühne, noch hervor: „Gute Weiterbildung ist magisch.“

Zur Untermauerung ihrer These tritt vor der jeweiligen Eulenübergabe in den Kategorien Thomas Fraps auf die Bühne. Der Illusionist setzt mit Zaubertricks Aspekte der Konzepte und Kategorien in Szene: Mal spielt er mit Flipchart und Bowlingkugel auf das klassische Training an, mal mit einem Rubik's Cube auf das Strategische, dann mit einer Brainstation auf die neurowissenschaftlichen Grundlagen. Dem Zauberer gelingen seine Präsentationen mühelos, verborgen bleibt die Arbeit dahinter, die Vorbereitung, die viele Übung. Auch wenn Weiterbildung keine Täuschung ist, sollte sie ebenso magisch wirken wie die Tricks des „Falschen Experten“, wie Fraps sich als Künstler nennt. Wie von Zauberhand herbeigeführt sollten die Effekte von Weiterbildung sein, sind Hagemann und Dundler überzeugt.

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