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Übersicht AnsprechpartnerMehr Flexibilität, größere Akzeptanz, Leadership jenseits von Status – all das hatte sich das Beratungsunternehmen HR Pioneers davon erhofft, seine Führungskräfte im Zweijahresrhythmus von den Mitarbeitenden wählen zu lassen. Vor etwa fünf Jahren entschied sich das Unternehmen (das damals die Schwelle von 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern überschritten hatte) für das Modell. Doch jetzt – nach zwei Wahlzyklen – ist es wieder davon abgerückt. Als Grund nennt Firmengründer und Geschäftsführer André Häusling auf der Businessplattform LinkedIn folgende Aspekte: Erstens kam vor der Wahl monatelang Unsicherheit ins Unternehmen. Und nach der Wahl mussten sich die Teams erst wieder aufeinander einschwingen, was viel Energie band. Durch die wechselnden Teamkonstellationen kam zweitens ein hohes Maß an Instabilität ins System. Immer wieder mussten Erwartungen neu geklärt, Teamentwicklungsphasen neu durchlaufen werden.
Führungskräfte wählen? In vielen Unternehmen hat sich das als problematisch erwiesen.
iStock/Doriano SolinasDrittens habe es problematische „Sekundäreffekte“ gegeben, etwa die Herausforderung, mit der harten Form des Feedbacks, die eine Abwahl darstellt, zurechtzukommen. Die HR Pioneers sind nicht das erste Unternehmen, das das Modell Führungskräftewahl wieder verworfen hat. Auch der Personalsoftwareanbieter Haufe-umantis rückte 2020 von dem Verfahren ab (siehe auch: managerseminare.de/MS273AR03). Ähnlich wie bei Haufe-umantis bedeutet der Move allerdings auch für die HR Pioneers keine Abkehr von modernen Formen der Organisationsgestaltung. So gibt es Häusling zufolge weiterhin verteilte Führungsrollen in Bezug auf fachliche, disziplinarische und Teamführung; und Status soll weiterhin von Führung getrennt sein.
Beitrag von Sylvia Jumpertz aus managerSeminare 328, Juli 2025