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Zertifizierung von Coaching-Ausbildungen

Erster deutscher EMCC-Award

Als erstes Unternehmen in Deutschland hat die Vivento Customer Services GmbH aus Bonn den EMCC Quality Award (EQA) des European Mentoring and Coaching Councils (EMCC) erhalten. Den Award vergibt der intereuropäische Verband ebenso für firmeninterne Coaching-Ausbildungen (wie im Fall von Vivento Customer Services) als auch für öffentliche Coaching-Ausbildungsangebote. Der Begriff Award ist allerdings etwas missverständlich. Es handelt sich nämlich nicht um eine Auszeichnung, die im Zuge eines Wettbewerbs vergeben wird, sondern um eine Zertifizierung, die Ausbildungsinstitute und Unternehmen mit interner Coach-Ausbildung beantragen können. Die Zertifizierung soll für internationale Vergleichbarkeit von Coaching-Ausbildungen sorgen, Ausbildungs- bzw. Coaching-Interessenten Orientierungshilfe sein und dem Ausbildungsanbieter als Marketinghilfe dienen.

Output- statt Input-Orientierung

Organisationen, die eine Zertifizierung beantragen, durchlaufen ein kostenpflichtiges Prüfverfahren, in dem ihr Ausbildungsprogramm durch Assessoren und ein Experten-Panel unter die Lupe genommen wird. Das Besondere daran: „Geprüft wird nicht input-, sondern outputorientiert“, so EMCC-Projektmanager Martin Harder. Konkret bedeutet dies: Die Prüfer orientieren sich an einer Kompetenzliste, die all jene Fähigkeiten und Fertigkeiten aufführt, über die ein Coach nach abgeschlossener Ausbildung verfügen muss. Es gibt insgesamt 47 Kompetenzen und vier Levels mit je eigenem Kompetenzprofil, die den akademischen Bachelor- und Mastergraden in Großbritannien entsprechen (Foundation, Intermediate, Practicioner und Master). In Großbritannien, wo der EMCC seine Wurzeln hat, sind die Profile vor einigen Jahren in einem groß angelegten Projekt generiert worden, an dem Wissenschaftler dreier Universitäten, HR-Experten und namhafte Vertreter der Coaching-Szene beteiligt waren. Sie haben Literaturrecherchen, Analysen vorhandener Ausbildungen, Analysen der Qualitätsstandards von Verbänden und Berufsvereinigungen betrieben sowie internationale Befragungen von Coaches durchgeführt, so  EMCC-Deutschland Präsident Dr. Stefan Mette aus Bonn.

Ob eine Ausbildung die für das von ihr angestrebte Level erforderlichen Kompetenzen tatsächlich vermittelt, wird in einem mehrstufigen Verfahren überprüft: Das Unternehmen führt zunächst selbst auf, wie bei ihm die entsprechenden Kompetenzen vermittelt und – so Harder – vor allem, wie die erfolgreiche Vermittlung evaluiert wird. Diese Selbsteinschätzung wird dann von den Assessoren überprüft, die einen Bericht schreiben, der wiederum zusätzlich durch ein Expertenpanel abgecheckt wird. Es gibt allerdings keine festen Vorgaben dafür, auf welche Art und Weise eine Kompetenz in der Ausbildung vermittelt werden sollte – ein Umstand, der von Kritikern des Prüfsystems bemängelt wird. „Wir haben das ganz bewusst offen gelassen, weil wir keine Nivellierung der Kurse anstreben“, sagt Harder dazu. Unternehmen, die einmal zertifiziert sind, haben die Pflicht, jährlich über etwaige Veränderungen an den EMCC zu berichten und sollen sich alle fünf Jahre rezertifizieren lassen. Weitere Infos im Internet.
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