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Von der Scheu zur Chance
Von der Scheu zur Chance

Besser bitten

„Ich komm' hier nicht weiter. Kannst du mir mal helfen?“ Sätze wie dieser fallen vielen Menschen erstaunlich schwer. Vor allem im Arbeitsleben glauben nicht wenige, es könnte schwach und unprofessionell wirken, andere um deren freiwillige Unterstützung zu bitten. Ein Irrtum, sagt Sabine Heß. Als Betriebswirtin und Fundraiserin weiß sie: In der Wirtschaft ist es wie beim Spendensammeln für gemeinnützige Projekte: Wer sich überwindet und um Unterstützung bittet, ohne zu nerven, ist im Vorteil.

Preview

Jenseits der üblichen Interaktionslogik: Inwiefern das Bitten im Arbeitsleben aus dem Rahmen fällt

Verbreitete Scheu: Wieso viele Menschen ein Problem mit dem Bitten haben

Befreiter bitten: Wie wir in ein Mindset kommen, in dem es uns leichtfällt, andere um Hilfe zu bitten

Geradeheraus statt durch die Blume: Wie man besser bittet


Cover managerSeminare 333 vom 28.11.2025Hier geht es zur gesamten Ausgabe managerSeminare 333

Seit Jahren unterstütze ich kleine Unternehmen, junge Projekte und Non-Profit-Organisationen im Fundraising. Dabei geht es darum, andere dafür zu gewinnen, sich an einem Vorhaben finanziell oder mit einem Rat zu beteiligen – freiwillig und ohne Gegenleistung. Im Kern der Aufgabe steht also: Man muss andere um etwas bitten. In all den Jahren habe ich immer wieder erlebt, wie schwer das persönliche Bitten den meisten Menschen fällt. Als ich beispielsweise mit einem jungen Gründer sprach, verriet der mir, dass er die Notwendigkeit, um Hilfe zu bitten, als Ausdruck persönlicher Schwäche betrachte. Ein anderer Kunde erklärte: „Ich habe immer das Gefühl, dass ich alles allein schaffen muss.“

Diese Haltung ist auch außerhalb des Fundraisings, im ganz „normalen“ Business- und Arbeitsalltag, keine Seltenheit. So verriet mir eine junge Frau, wie unangenehm es ihr sei, ihren Mentor wieder und wieder mit Fragen zu „belästigen“, Zitat: „Meinst du, es ist okay, dass ich ihn noch mal kontaktiere, obwohl er mir schon einmal geholfen hat?“ Vor allem, wenn es sich bei den Adressaten um Personen handelt, die eine höhere Position als sie selbst bekleiden, empfinden es viele Menschen als nahezu unbezwingbare Herausforderung, um etwas bitten zu müssen.

Dabei ist die Kunst des Bittens gerade in der Geschäfts- und Arbeitswelt eine wichtige Fähigkeit. Nicht nur Gründer auf dem Weg in die Selbstständigkeit müssen es tun. Auch in Arbeitskontexten, die auf Kooperation, interdisziplinäre Zusammenarbeit und wechselseitiges Feedback angewiesen sind, ist es häufig nötig, ein Netzwerk aufzubauen und andere um Unterstützung zu bitten, etwa um einen Rat, eine Rückmeldung, um Support bei einem besonderen Projekt, um Fürsprache für ein Vorhaben – oder schlicht um Hilfe bei der Bewältigung des eigenen Arbeitsvolumens.

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