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Übersicht Ansprechpartner61 Prozent der deutschen Arbeitnehmenden haben dieses Jahr nicht vor, den Arbeitgeber zu wechseln. Der Hauptgrund dafür: das gute Verhältnis zu den Kolleginnen und Kollegen. Das hat eine Studie der Jobbörse Xing ergeben, an der 3.413 Menschen teilgenommen haben. Der kollegiale Zusammenhalt ist demnach mit ebenfalls 61 Prozent der wichtigste Grund, im Unternehmen zu bleiben, gefolgt von der Jobsicherheit (60 Prozent) und den Arbeitsaufgaben (58 Prozent). Allerdings kann ein gutes Verhältnis zu den Kollegen bisweilen auch Probleme kaschieren, weiß der von Xing zum Thema befragte Karrierecoach Bernd Slaghuis: „Ein sehr gutes kollegiales Miteinander hält viele Arbeitnehmer mitunter auch zu lange in nicht mehr passenden Jobs, die ihnen Kraft rauben. Das, was sie belastet, wird oft lange Zeit noch durch Spaß im Team kompensiert.” Oftmals zögern an sich unzufriedene Mitarbeitende, das Unternehmen zu verlassen, da sie die Kollegen nicht im Stich lassen möchten – was auf Dauer weder für den Einzelnen noch für das Team und die Organisation gesund sei, so Slaghuis weiter.
Aus dem Grund reicht es seiner Ansicht nach auch nicht aus, Mitarbeitende nur mit Geld binden zu wollen: Vielmehr müssen die Rahmenbedingungen in der Organisation stimmen. Denn auch wenn den Studienergebnissen zufolge das Gehalt mit 38 Prozent der häufigste Grund ist, weswegen Mitarbeitende über einen neuen Job nachdenken, sind auch ein hohes Stresslevel, die Unzufriedenheit mit der direkten Führungskraft (je 36 Prozent) und mangelnde Aufstiegschancen (30 Prozent) starke Treiber für Unzufriedenheit im Job. Um also sowohl die Abgänge kompetenter Mitarbeitender als auch Unzufriedenheit in den Teams zu vermeiden, gilt es für Unternehmen, neben angemessener Entlohnung auch eine positive Arbeitsumgebung zu fördern – etwa durch wertschätzende Führung, flexible Arbeitszeitmodelle und sinnstiftende Aufgaben.
Beitrag von Sophie Dériaz aus managerSeminare 327, Juni 2025