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Studie zur Zukunft der Bildung: Wer soll das bezahlen

Nachdem die Expertenkommission Lebenslanges Lernen ihre Vorschläge zur Finanzierung eines ganzheitlichen Bildungskonzeptes vorgelegt hatte, zog nun die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), München, mit einem eigenen Finanzierungskonzept nach. Gemeinsam mit der Prognos AG, Basel, sowie Wissenschaftlern der Freien Universität Berlin legte die vbw den zweiten Band ihrer Studie 'Bildung neu denken!' (erster Band: November 2003) vor, Titel: 'Bildung neu denken! Das Finanzkonzept'. Die Verfasser legen darin dar, was die neue Lernwelt - antizipiert wird die Situation im Jahr 2020 - kosten wird.

Aus Sicht der vbw sind in puncto Weiterbildung v.a. die Betriebe stärker gefordert. Das wird kosten. Derzeit nehmen 32 Prozent aller Erwerbstätigen an vom Arbeitgeber finanzierten Weiterbildungsmaßnahmen teil. Pro Teilnehmer fallen 1.700 Euro an. Wird die Quote um nur 5 Prozent auf 37 Prozent erhöht, steigt die Teilnehmerzahl bei knapp 38 Millionen Beschäftigten im Jahr 2020 um 1,9 Millionen Personen und die Kosten wachsen um 3.230 Millionen Euro. Was die Autoren der Studie darüber hinaus erwarten ist, dass die Betriebe auch bei der Umstiegs- und rehabilitativen Weiterbildung zukünftig das Ruder in die Hand nehmen und damit Kosten in Höhe von 2.200 Millionen Euro von der Bundesanstalt für Arbeit übernehmen. Warum sie das tun sollten? 'Wegen des demographischen Wandels und steigender Anforderungen an das Qualifikationsniveau der Arbeitnehmer wird sich bei den Firmen ein größeres Eigeninteresse entwickeln, stärker in die Weiterbildung der eigenen Mitarbeiter zu investieren und durch maßgeschneiderte Fortbildungen im Bereich der Umstiegs- und rehabilitativen Weiterbildung, Personen an das eigene Unternehmen zu binden,' ist sich Projektleiter Michael Lindemann sicher. Einen Ausgleich soll es dafür jedoch geben: So schwebt der vbw vor, die Ausbildung künftig stärker auf das Lernen als das Arbeiten auszurichten und Auszubildende nicht mehr zu vergüten. Die so frei gewordenen Gelder könnten in die Weiterbildung fließen. Solch revolutionäre Vorschläge werden indes wohl kaum allerorts auf Zustimmung treffen...
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