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Studie zur Entscheidungsfindung

Fremddenken macht klüger

Wer über Entscheidungen in einer fremden Sprache nachdenkt, handelt rationaler. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie mit Studenten der Chicago Booth School of Business. Versuchsleiter Boaz Keysar teilte die Probanden in zwei Gruppen ein und führte mit beiden das gleiche Experiment durch. Die eine Gruppe ließ er die Versuchsreihe in der Muttersprache, die andere auf Spanisch durchführen. Im Rahmen des Experiments bot Keysar seinen Studenten Geldwetten jeweils mit unterschiedlichen Chancen an. In der englischsprachigen Gruppe zeigten die Probanden das für eine solche Situation typische Verhalten. Sie setzten eher vorsichtig, auch bei relativ sicheren Gewinnchancen. Der Grund für solches Verhalten ist unter dem Begriff Verlustaversion bekannt: Menschen nehmen Verluste stärker wahr als gleich hohe Gewinne. Anders verhielt es sich bei der Gruppe, die ihre Entscheidungen auf Spanisch fällen sollte. Sie wetteten rationaler, nutzten Chancen und hatten einen besseren Überblick über die Situation. 'Eine Fremdsprache erzeugt einen Distanzierungsmechanismus, der Menschen von einer unmittelbar intuitiven hin zu einer bewussteren Denkweise führt', erläutert Keysar das Ergebnis. Die Ergebnisse der Studie können auch als Argument verstanden werden, im anderssprachigen Ausland Unternehmenslenker zu rekrutieren. 'Menschen, die regelmäßig Entscheidungen in einer Fremdsprache treffen, könnten objektiver urteilen, da sie weniger empfänglich für kurzsichtige Verlustaversion sind. Langfristig gesehen könnte sich das vorteilhaft auf die Unternehmen auswirken', schlussfolgern die Autoren der Studie.
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