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New Work größer denken

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Wissen, Aufgaben, Verantwortung, der tiefere Sinn und das höhere Ziel – in New Work wird vieles selbstverständlich geteilt. Doch was ist eigentlich mit den Gewinnen? Was mit der Macht? Und was mit der gesellschaftlichen Verantwortung? Solche Fragen werden immer präsenter. Die Antworten, die junge Gründerinnen und Gründer für sich gefunden haben, eröffnen derzeit neue Denk- und Handlungsräume für alle, die anders arbeiten wollen.

Preview

New Work in der Old Economy: Wo die neuen Ansätze zwangsläufig an Grenzen stoßen – und warum dies immer mehr Menschen in Frage stellen

Geld regiert die Welt: Warum es so wichtig ist, woher das Kapital eines Unternehmens kommt – und wo man alternatives Investment finden kann

Purpose statt Profit: Weshalb die bisherige Definition von Erfolg neues Arbeiten blockiert – und woran man sich besser orientiert

Gewinn für den Sinn: Wie Unternehmen ihren Purpose strukturell verankern können – und warum sie dafür die Eigentumsfrage stellen

Inneres statt äußeres Wachstum: Wie viel Selbstentwicklung New Work braucht – und wie dies mit dem Effizienzanspruch kollidiert

Eigentlich geht es um alles: Warum Milton Friedman ausgedient hat – und die Zeit für ein besseres Wirtschaften gekommen ist


Cover managerSeminare 276 vom 23.02.2021Hier geht es zur gesamten Ausgabe managerSeminare 276

Zugegeben, Naomi Ryland ist mit sehr hohen Zielen gestartet, als sie 2014 ihre Firma tbd* gründet. Sie will mit ihrer Jobbörse und Online-Community, die Menschen helfen soll, sinnstiftende Arbeit zu finden, zur größten globalen Marke für Impact-Berufe werden, finanziell unabhängig sein, Spaß bei der Arbeit haben und ein bisschen die Welt verändern. Und sie will dabei mit ihren Mitgründerinnen in ihrem Unternehmen alles anders machen: besser, menschenorientierter, freudvoller. Gescheitert ist sie zunächst aber vor allem an Letzterem. „Obwohl wir nette Chefinnen waren, hatten wir es irgendwie geschafft, die Arbeitsatmosphäre zu vergiften“, stellt Ryland einige Jahre nach Gründung ihres Sozialunternehmens erschüttert fest.

Die junge Gründerin muss erkennen, dass sich Arbeit gar nicht so einfach verändern lässt, wie es der aktuelle New-Work-Hype gern vorspiegelt. Kollaborativ arbeiten, voneinander lernen und zusammen Verantwortung übernehmen, dazu Vertrauen statt Kontrolle, Eigenverantwortung statt Ansagen, Inspiration statt Effizienzdruck – solche Forderungen klingen verheißungsvoll. Dabei wird gern übersehen, dass die größeren Zusammenhänge unangetastet bleiben: Der Gewinn muss gesteigert, die Marktposition gefestigt, das Controlling bedient und die Motivation gesteigert werden – wenn's hilft, dann eben auch über einen passenden Purpose.

Ist New Work im alten System unmöglich?

Diese Diskrepanz zwischen der alten Welt und den neuen Ansprüchen wird schon lange kritisiert. Immer wieder weisen Expertinnen ebenso wie Vordenker und Visionärinnen darauf hin, dass das, was heute vielen als New Work gilt, doch oft nur „Management im neuen Gewand“ ist, wie New-Work-Koryphäe Stephan Grabmeier es formuliert. Der Geschäftsführer der Zukunftsinstitut Consulting GmbH erinnert regelmäßig daran, dass das ursprünglich von Frithjof Bergmann entwickelte Konzept eine visionäre Utopie ist, die erfordert, Arbeit wirklich anders zu sehen als bisher: „Nicht mehr rein kapitalistisch und gewinnzentriert, den Menschen bloß als Ressource betrachtend, sondern humanzentriert: als sinnstiftende und erfüllende Aufgabe.“ Das aber bedeutet, dass New Work mehr erfordert als ein offeneres Mindset und neue Methoden – nämlich das Infragestellen bestehender Gewissheiten und vermeintlich in Stein gemeißelter Gesetze.

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