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Kreativitätsexperiment

Besser denken im Dunkeln

Wenn Kreativität gefragt ist, kann es Sinn machen, das Licht auszuknipsen. Diesen Schluss lässt ein Experiment zu, das Wissenschaftler der TU Dortmund durchgeführt haben. Das Team um Marketing-Professor Hartmut Holzmüller ließ seine Probanden – insgesamt 74 Führungskräfte und Wirtschaftsstudenten – eine Reihe von Kreativitätsaufgaben lösen, zum Beispiel: 'Nenne alle runden Dinge, die dir einfallen!', 'Nenne ungewöhnliche Anwendungen für Kaugummi!' oder 'Was würde passieren, wenn Menschen nach Belieben unsichtbar würden?' Bearbeitet wurden die Fragen in Workshops von jeweils vier bis sechs Personen, wobei die eine Hälfte der Sitzungen in Räumen mit Tageslicht, die andere in absoluter Dunkelheit stattfand. Das Ergebnis: In den dunklen Räumen sprudelten um 30 Prozent mehr Ideen als in den hellen. 'Wir waren selbst überrascht, wie eindeutig das Ergebnis ausgefallen ist', erklärt Holzmüller. Auch hinsichtlich der Vielfalt und der Elaboration der Einfälle lieferten die Dunkel-Denker signifikant bessere Resultate.

Die Studie in Auftrag gegeben hatte der Kölner Berater Michael Lück, der bereits seit 2005 Lichtlos-Settings nutzt: 'Der Aufenthalt in absoluter Lichtlosigkeit öffnet das Denken und sensibilisiert damit für Nuancen und Denkwege, die bei Helligkeit leicht übersehen werden', ist der Experte für Strategieentwicklung überzeugt. Ein weiterer möglicher Grund für den kreativeren Output der düsteren Sitzungen: 'Die Situation der absoluten Finsternis ist sehr ungewöhnlich und regt allein schon deswegen den Geist an', vermutet Wissenschaftler Holzmüller. Zur Dauer-Dunkelheit in Kreativprozessen ist mithin also nicht zu raten – denn die Gewohnheit könnte den Effekt schnell verpuffen lassen.
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