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Beitrag von Sylvia Lipkowski aus managerSeminare 331, Oktober 2025
Lobby für selbstgesteuertes Lernen: Weshalb die CLC seit über 15 Jahren an der Transformation des Corporate Learning arbeitet
Lernen durch Erleben: Wie die Community mit Barcamps und MOOCs die L&D-Branche herausforderte
Vernetzen statt Lehren: Warum auch selbstgesteuertes Lernen viel Aufwand bedeutet
Zwischen Hilfe und Herausforderung: Welche Rolle KI bei der Transformation des Corporate Learning spielt
Führungsfaktor Zutrauen: Was selbstgesteuertes Lernen mit Vertrauen zu tun hat
Hier geht es zur gesamten Ausgabe managerSeminare 331
Dein persönliches Motto ist seit Jahren: „Gebt den Lernenden ihr Lernen zurück!“ Was meinst du damit? Und was hat die Corporate Learning Community damit zu tun, die in diesem Jahr ihren 15. Geburtstag feiert?
Karlheinz Pape: Schon seit meiner Zeit als Ausbilder bei Siemens bin ich davon überzeugt, dass sich Lernen in Unternehmen verändern muss. Denn Lernen ist ein selbstgesteuerter Prozess, den wir Menschen von Geburt an als Fähigkeit mitbekommen haben. Er besteht darin, dass sich Nervenzellen im Gehirn neu verschalten. Und das lässt sich nicht von außen steuern; schließlich haben wir keine Ahnung, welche Nervenzellen Verbindung brauchen oder welche schon verbunden sind. Es ist vermessen, zu denken, wir könnten als Lehrende dem Gehirn sagen, was es zu tun hat. Deshalb versuche ich schon lange, selbstgesteuertes Lernen in Unternehmen zu forcieren, und habe irgendwann angefangen, bei verschiedenen Arbeitgeberverbänden anzuklopfen, um diese Idee weiterzutreiben. Im September 2007 luden Charlotte Venema, die leitende Personalerin beim Industrieverband HessenMetall, und ich dann zum ersten Mal Personal- und Lernprofis zu einer Art kollegialem Stammtisch ein, damals noch unter dem Namen „Community of Training Practice“.
Die Idee dahinter war, Entwicklung zu fördern, ohne Lehrende einzuladen oder Keynotes zu bieten. Denn selbstgesteuertes Lernen bedeutet für mich, dass die Lernenden selbst entscheiden, was sie lernen – und das tun sie, wenn sie mit Kolleginnen und Kollegen zusammensitzen und sich über ihre beruflichen Herausforderungen austauschen. Wir waren überzeugt, dass in einer solchen Runde genug Wissen vorhanden ist, sodass alle, die ein Problem haben, mit Sicherheit jemanden finden, der oder die dieses Problem schon mal gelöst hat. Man muss diese Expertise nur sichtbar machen, ein Klima des Vertrauens schaffen und dafür sorgen, dass alle zu Wort kommen und einander zuhören. Mehr muss man nicht gestalten. Lernen passiert von allein, wenn sich Menschen intensiv mit Themen beschäftigen.
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