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Experiment zum Teamwettbewerb

Topkräfte fürchten Low-Performer

Vor allem im Vertrieb wird der Teamwettbewerb gerne als Maßnahme genutzt, um Mitarbeiter dazu zu bringen, noch eine Schippe draufzulegen. Diese Art der Motivation kann aber leicht nach hinten losgehen. Denn leistungsstarke Männer scheuen den Gruppenwettkampf – wenn bestimmte Bedingungen nicht erfüllt sind.

Das zeigt ein Experiment, das Verhaltensökonomen des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) durchgeführt haben. Die Forscher gaben 80 Studenten die Möglichkeit, durch das Addieren von Zahlenreihen Geld zu verdienen. Dabei konnten sie sich zwischen zwei Modi entscheiden. Im ersten erhielten sie 50 Cent pro richtiger Rechnung. Im zweiten konnten sie einen Euro pro korrekter Addition verdienen – sofern sie schneller rechneten als ein anderer ihnen zugeloster Teilnehmer. Wenig überraschend: Die guten männlichen Kopfrechner entschieden sich fast alle für den Wettbewerbsmodus, während die leistungsschwächeren Männer und die meisten Frauen die erste Variante bevorzugten. 'Männer sind nachgewiesenermaßen wettbewerbsorientierter als Frauen', erklärt Studienleitern Marie-Pierre Dargnies das Ergebnis.

In einem zweiten Durchlauf ließen die Forscher die Studenten in zufällig zusammengestellten Zweierteams antreten. Vorab mussten sie sich wieder zwischen dem Stückzahlmodus und dem Wettbewerbsmodus entscheiden. Diesmal wählten die guten männlichen Rechner deutlich seltener die Wettbewerbsvariante, nur noch genauso oft beziehungsweise selten wie die schlechteren Kopfrechner und die weiblichen Teilnehmer. Die Forscher variierten den Versuch noch einmal, indem sie den Studenten nun zusicherten, ihnen einen gleich starken Partner an die Seite zu stellen. Ergebnis: Die guten männlichen Kopfrechner entschieden sich jetzt wieder genauso häufig für die Wettbewerbsvariante wie im ersten Durchlauf.

Die Schlussfolgerung für Unternehmen: 'Im Teamwettbewerb sollten Höchstleister in Hochleistungs-Teams arbeiten', sagt Studienleiterin Dargnies. 'Sonst besteht die Gefahr, dass sie sich aus dem Wettbewerb zurückziehen und sich so die Gesamtqualität der Teamleistung verschlechtert.'
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