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Beitrag von Stefan Diepolder aus managerSeminare 331, Oktober 2025
Fehlende Filter: Warum es Lernenden schwerfällt, ihren Wissensbedarf adäquat zu decken
Verdientes Vertrauen: Was Empfehlungen von Experten und Kollegen zu guten Filtern macht
Wegweiser durch Wissen: Wie Learner Journeys helfen, Lerninhalte aufzuwerten
Suchen mit Sinn: Was beim Sammeln und Aufwerten von Wissen zu beachten ist
Kultur des Kuratierens: Wie ein bestimmtes Mindset der Personalentwicklung eine neue Qualität gibt
Hier geht es zur gesamten Ausgabe managerSeminare 331
Auf die Frage nach den größten Herausforderungen im Corporate Learning kann man derzeit nur mit einer Liste antworten. Aus Unternehmenssicht steht ganz weit oben der Veränderungsdruck, dem Organisationen ausgesetzt sind, und der einen wachsenden Up- und Reskilling-Bedarf für die Mitarbeitenden mit sich bringt. Weitere Großbaustellen sind das Wissensmanagement, das selbstorganisierte Lernen, die Schaffung von Skill-Transparenz. Und ganz nebenbei gilt es, die Organisation für die KI-Revolution fit zu machen – in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, bei sinkenden Budgets.
Aus Lernendensicht ergibt sich ein weiteres Problem: Sie müssen sich ständig in neue Kontexte einarbeiten und sich mit einer Vielzahl von Themen befassen. Die Folge sind eine zunehmende Überforderung und Lernmüdigkeit. Verstärkend wirkt dabei, dass sie die relevanten Lerninhalte oft nicht oder nur mit großem Aufwand finden – weil das Angebot vielerorts inzwischen zu groß ist, um sich darin zurechtzufinden. Mitarbeitende sehen sich einer wachsenden Datenflut ausgesetzt. Einer aktuellen Studie von Atlassian zufolge verbringen sie täglich rund zwei Stunden mit Informationsbeschaffung, andere Studien nennen noch höhere Werte. Und wenn Unternehmen neue Learning Experience Plattformen (LXP), Content Hubs oder KI-basierte Systeme einführen, um dem erhöhten Lernbedarf zu begegnen, steigern sie die Belastung für die Lernenden sogar noch. „Teams haben mehr Informationen als je zuvor, sind aber weniger informiert“, lautet das passende Fazit der Atlassian-Studie.
Was Kuratieren vom bloßen Aggregieren unterscheidet, ist, dass Informationen nicht nur zusammengestellt, sondern geprüft, bewertet und vor allem mit persönlichen Erfahrungen und Einschätzungen aufgewertet werden. Darauf zielt das „Seek-Sense-Share“-Framework von Harold Jarche, das mit folgenden drei Übungen in die Praxis umgesetzt werden kann.
Lernenden mangelt es also nicht an Lerninhalten, sondern an Inhalten, die ihnen auch tatsächlich weiterhelfen. Um diese im „Data Noise“ unnützer Informationen zu finden und zugänglich zu machen, braucht es effiziente Filterwerkzeuge und -methoden. Technische Lösungen, auf die Unternehmen bevorzugt setzen, taugen dazu nur begrenzt. Eine LXP kann zwar einzelne Inhalte hervorheben, das aber nach dem Prinzip von Netflix: Sie schlägt Inhalte auf Basis von Datenmustern vor, was umfangreiche Nutzungsanalysen voraussetzt – ein Aufwand, den die wenigsten Unternehmen betreiben. KI-Systeme erweitern die Möglichkeiten, helfen jedoch auch nicht wirklich weiter, zumal sie vor allem Bekanntes vorschlagen und Nutzer leicht in irrelevante Themen ablenken. Was fehlt, ist ein echtes Verständnis dafür, was Lernende für ein konkretes Problem wirklich brauchen.
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