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Arbeitsphänomen Quiet Quitting
Arbeitsphänomen Quiet Quitting

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Als neuer Trendbegriff sorgt Quiet Quitting derzeit für Diskussionsstoff. Dahinter steckt ein Arbeitsverständnis, das eigentlich nicht problematisch scheint, denn Quiet Quitting hat weder etwas mit formeller noch mit innerer Kündigung zu tun. Trotzdem birgt das Phänomen für Unternehmen erhebliche Risiken – wenn sie nicht darauf reagieren.

Preview

Missverständlicher Begriff: Warum Quiet Quitting weder etwas mit formeller noch mit innerer Kündigung zu tun hat

17 Sekunden mit enormem Impact: Wie der Begriff Quiet Quitting viral ging

Stilles Massenphänomen: Warum Quiet Quitting wahrscheinlich zum Massenphänomen wird

Kritische Kettenreaktionen: Warum es sich Unternehmen nicht leisten können, das Phänomen zu ignorieren

Akzeptieren und animieren à la Otto Group: Wie Unternehmen auf die neue Arbeitshaltung reagieren

Persönliche Erfahrungen und übergriffige Ansprüche: Wie eine Quiet-Quitting-Haltung typischerweise entsteht

Akzeptieren, inspirieren, kommunizieren ...: Fünf Stellhebel für eine produktive Zusammenarbeit


Cover managerSeminare 303 vom 26.05.2023Hier geht es zur gesamten Ausgabe managerSeminare 303

Wäre das Schlagwort Quiet Quitting schon damals in Umlauf gewesen, sie hätte es nicht auf sich gemünzt. „Dafür hört es sich viel zu negativ an“, sagt Sarah Kosmann, die vor fünf Jahren ihre Teilzeitstelle kündigte, weil sie dort ihre Vorstellung von weniger, aber erfolgreich arbeiten nicht umsetzen konnte. In der deutschen Übersetzung klingt der Begriff fast noch unheilvoller. Stille Kündigung – da entstehen sofort Bilder im Kopf von Beschäftigten, die auf Kosten des Arbeitgebers die Füße hochlegen, Arbeit auf andere Teammitglieder abwälzen, viel Murks produzieren und schon mit einem Fuß bei der Konkurrenz sind.

Tatsächlich ist die Bezeichnung „Quiet Quitting“ jedoch missverständlich, hinter ihr verbirgt sich nicht das, was sie auf den ersten Blick suggeriert. Sie ist weder ein Synonym für die von Arbeitgebern gefürchtete innere Kündigung, bei der unzufriedene Arbeitnehmende ihre ursprüngliche Leistungsbereitschaft unauffällig bis aufs arbeitsrechtlich gerade noch vertretbare Minimum zurückfahren. Noch bedeutet sie, dass die Betroffenen schlechte Arbeit abliefern. „Quiet Quitter leisten genau die Arbeit, für die sie bezahlt werden, nicht mehr und nicht weniger“, erklärt Uwe P. Kanning, Professor für Wirtschaftspsychologie an der Hochschule Osnabrück.

Quiet Quitter planen in der Regel nicht ihre Kündigung

Freiwillige Überstunden – kommen Quiet Quittern nicht in die Tüte. Und auch an bezahlter Mehrarbeit sind sie meist nicht interessiert. Von der Absicht zu kündigen sind sie in der Regel laut Kanning jedoch weit entfernt. So war es lange Zeit auch bei Sarah Kosmann, bis sie schließlich zu einer der Ausnahmen wurde, die Regeln meist eben nicht nur sprichwörtlich bestätigen. Von einer Quiet Quitterin wurde sie zur Gründerin – sie hing ihre Stelle an den Nagel und hob das auf Bauphysik spezialisierte Unternehmen Kosmann Ingenieure im Nordrhein-Westfälischen Ennigerloh aus der Taufe.

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