Management

Arbeitsmarkttrend Quiet Firing
Arbeitsmarkttrend Quiet Firing

Vergraulen und verlieren

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Man braucht oder will sie nicht mehr – doch warum Kündigungsschutzregeln einhalten oder teure Abfindungen riskieren, wenn unliebsame Mitarbeitende das Kündigen selbst übernehmen? Die Taktik, dabei mit fehlenden Entwicklungsmöglichkeiten, sinnlosen Aufgaben oder maßloser Kritik nachzuhelfen, hat seit 2022 einen eigenen Namen: Quiet Firing. Zuerst nur in den USA in der Diskussion, rückt das Phänomen nun auch hierzulande ins Bewusstsein. Nicht zuletzt deshalb, weil solch toxisches Führungsverhalten auch für die Unternehmen schnell giftig werden kann.

Preview

Facette toxischer Führung: Wie sich das Phänomen „Quiet Firing“ wissenschaftlich einordnen lässt

Trügerische Zahlen: Warum „stilles Kündigen“ (wahrscheinlich) viel mehr ein deutsches als ein amerikanisches Phänomen ist

Schlimm für Betroffene, schädlich für die Arbeitgebermarke: Warum Unternehmen das Thema „Quiet Firing“ aus der Deckung holen sollten

Ungewollte Abgänge: Mit welchen Kollateralschäden bei Quiet Firing zu rechnen ist

Sensibilisieren, reflektieren, trainieren: Wie Unternehmen Quiet Firing entgegenwirken können


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Unternehmen, die es sich leisten können, nicht mehr benötigten Mitarbeitenden das eigeninitiative Beenden der Arbeitsbeziehung mittels großzügiger Finanzspritzen schmackhaft zu machen, sind klar im Vorteil: Sie können die hierzulande strengen Kündigungsregeln umgehen, die schnellen Trennungen oft im Wege stehen. „Zu diesem Zweck gehen je nach Hierarchieposition, Unternehmensgröße und Liquidität schon mal mehrere 100.000 Euro über den Tisch“, weiß Florian Becker. Im konkreten Fall, so erinnert sich der Professor für Psychologie an der Technischen Hochschule Rosenheim, sinnierte der keineswegs alte Mitarbeiter nur kurz: „Warum nicht? Dann gehe ich eben jetzt schon in den Ruhestand!“

Wer sich als Arbeitgeber diesen Luxus hingegen nicht erlauben kann, hat gefühlt schlechte Karten. Denn dank mitarbeiterorientiertem Kündigungsschutzgesetz drohen auch hier mehr oder weniger saftige Abfindungen respektive langwierige Kündigungsschutzklagen. Und so kommt ein vermeintliches Schlupfloch als Alternative zur regelkonformen Kündigung ins Spiel: Quiet Firing – zu Deutsch: stilles Feuern. „Quiet Firing ist ein Prozess, in dem Führungskräfte auf meist subtile Weise gezielt versuchen, das Arbeiten für Mitarbeitende mittels negativer Reize so unangenehm und unattraktiv wie möglich zu gestalten, damit sie von selbst kündigen“, erklärt Becker den nicht wissenschaftlichen Begriff. Der destruktiven Energie sind hier kaum kreative Grenzen gesetzt. Potenzielle Aktionen reichen von passiv-aggressiver Führungskommunikation über ungerechte Aufgabenverteilung bis zur fehlenden Mitarbeiterentwicklung (siehe dazu Kasten).

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