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Übersicht AnsprechpartnerBeitrag von Daniel Marek aus managerSeminare 326, Mai 2025
Hintergrund: Warum klassische Aufgabenverteilung im komplexen Arbeitsumfeld zunehmend an Grenzen stößt
Vorteile der Methode: Wie sich Rollenverträge auf die Effizienz und die Motivation auswirken
Durchführung: Wie sich Rollenverträge Schritt für Schritt im Team entwickeln lassen
Ausblick: In welchen Bereichen Rollenverträge voraussichtlich vermehrt genutzt werden
Wer macht was im Team? Wer ist wofür zuständig? Und worauf kommt es bei der Erledigung der Aufgaben besonders an? In einer zunehmend komplexeren Arbeitswelt ist es schwierig, die Übersicht über die Aufgabenverteilung im Team zu behalten. Neue Aufgaben kommen dazu, während alte Aufgaben „aus Tradition“ weiterhin erledigt werden, obwohl sie längst keinen Nutzen mehr stiften. Im ungünstigsten Fall bleiben wichtige Aufgaben liegen, weil sich für sie niemand zuständig fühlt: „Dafür habe ich bei bestem Willen keine Zeit.“ Oder, die ultimative Ausrede, das Totschlagargument, um Aufgaben abzublocken: „Das ist nicht mein Job, das steht nicht in meiner Stellenbeschreibung.“
Im Kontext agilen Arbeitens gibt es mehrere Methoden, um die Aufgaben in Teams flexibel und transparent zu verteilen. Eine besonders vielversprechende ist die der Rollenverträge. Rollenverträge sind im Umfeld der Organisationsentwicklung entstanden. Sie sollten ungeschriebene Verhaltensmuster und die damit zusammenhängenden Erwartungen sichtbar machen, um Konflikten in Teams vorzubeugen. Die Nutzung von Rollenverträgen als Instrument der Zusammenarbeit ist eine neuere Spielart der Methode, die in einigen Modellen der Selbstorganisation, namentlich der Soziokratie und der Holokratie, genutzt wird. Aber auch kleinere Einheiten können sie einsetzen, ohne sich gleich auf ein Organisationsmodell festlegen zu müssen. Verschiedene Teams verwenden sie sogar explizit als Alternative zu Stellenbeschreibungen; sie verzichten komplett darauf und arbeiten einzig und allein mit Rollenverträgen.
Rollenverträge sind sozusagen ein agiles Äquivalent zu Stellenbeschreibungen und können sie in vielen Fällen ablösen. Der Unterschied zur Stellenbeschreibung liegt darin, dass sie nicht die Aufgaben und die Position, sondern die Ergebnisse in den Vordergrund stellen. Sie sind also nicht an eine Stelle, sondern an ein Ergebnis gebunden. Die im Vertrag festgelegten Rollen können von einer Person oder von mehreren Personen ausgefüllt werden. Gleichzeitig kann ein Teammitglied mehrere Rollen innehaben. Zwingend enthalten sind in Rollenverträgen die Befugnisse, die mit einer Rolle verbunden sind: Was kann der Rollenträger oder die Rollenträgerin im eigenen Verantwortungsbereich selbst entscheiden? Dadurch wird selbstverantwortliches Handeln im Team gefördert. Ferner werden wünschenswerte – vor allem zielführende – Verhaltensweisen festgehalten. Ausgehandelt werden sollten Rollenverträge im Team bzw. unter allen Beteiligten gemeinsam. Insofern könnte man die Anwendung von Rollenverträgen auch als „öffentliche Aufgabenverteilung“ im Team bezeichnen, bei der – ganz im Geist des agilen Manifests – konsequent vom Ergebnis her gedacht wird. Ziel ist ein glasklares Rollenset, das das Aufgabenfeld des Teams umfassend abbildet.
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