Metaphern öffnen neue Perspektiven in der Supervision

Metaphern öffnen neue Perspektiven in der Supervision

Metaphern schaffen in der Supervision heilsame Distanz: Sie verwandeln komplexe Problemlagen in bildhafte Szenarien und eröffnen so neue Lösungswege.

Indem Metaphern das Problem auf eine bildhafte Ebene heben, schaffen sie Distanz und reduzieren dessen Komplexität. Die anschließende Arbeit an dem Anliegen gelingt mit der Metapher leichter, weil sie Abstand zum Problem ermöglicht und die dabei erzielte Reduktion des Problemerlebens hilft, Lösungen zu entwickeln.

 

Der Einsatz von Metaphern

 

1. Schritt: Den Fall klären

Der Supervisand schildert seinen Fall und formuliert daraus seinen konkreten Auftrag. Die Supervisorin kann hierzu anschließend Verständnis- und Informationsfragen stellen. 

2. Schritt: Die Metapher finden

Die Supervisorin bittet den Supervisanden, seine Situation in einem Bild zu verdichten: „Dieser Fall ist wie …drei Schritte vor, zwei zurück und manchmal drei zurück.“ Die Supervisorin notiert die Metapher sichtbar. Damit entsteht Abstand – der Supervisand spricht nun über die Situation, nicht mehr aus ihr heraus.

3. Schritt: Das Bild entfalten

Die Supervisorin erkundet die Metapher im Sprachbild des Supervisanden: „Wer geht denn vor? Wer bestimmt das Schritttempo? Wie ist die Landschaft? Wann geht wer drei, wann geht wer zwei Schritte zurück?“ usw.

4. Schritt: Lösungen im Bild entwickeln

Nun entwickelt der Supervisand neue Ideen und Lösungen auf der metaphorischen Ebene. Die Supervisorin unterstützt mit zunehmend lösungsorientieren oder verblüffenden Fragen innerhalb der Metapher. „Was wäre hilfreich, um nur einen Schritt vorzugehen? Wie wäre es, einen Schritt vorzuspringen? Unter welchen Bedingungen wären Seitwärtsschritte möglich?"

5. Schritt: In die Realität übersetzen

Die Supervisorin fordert den Supervisanden auf, die hilfreichste(n) Idee(n) innerhalb des Metaphern-Szenarios auszusuchen und diese auf die reale problematische Situation zu übertragen. Gemeinsam klären beide, welche neuen Handlungsmöglichkeiten für den Supervisanden entstehen und welche er als erste ausprobieren möchte.

Dieses Vorgehen kann genauso gut in Gruppen angewendet werden.

 

Bernd Kuhlmann beschreibt diese Methode detailliert als „Problem- und Lösungsbilder – Metaphern in der Supervision" im neuaufgelegten Buch „Supervisions-Tools“. Dort finden Sie auch das genaue Vorgehen für Gruppen sowie im Kapitel „Bearbeiten, Intervenieren“ vier weitere Tools zum Thema Perspektivenwechsel.

Buchabbildung Supervisions-Tools

 

TK-Tipp vom 31.10.2025

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