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Ausgangspunkt ist die Tragische Trias, hierunter werden Ereignisse wie Tod, Schuld oder Leid verstanden und im beruflichen Kontext sind es Verfehlung, Trennung oder Verlust. Äußert der Klient den Wunsch nach einer sinnorientierten Bearbeitung seines Anliegens, folgt eine Phase der intensiven Innenschau. Dabei werden mit dem Anliegen verbundene Gefühle, Körperempfindungen, Gedanken, bisherige Handlungen und Werteverletzungen betrachtet. Diese Selbstreflexion dient der Selbsterkenntnis.
Es folgt die Phase der Selbstdistanzierung. Der Klient stärkt seine Fähigkeiten sich von sich selbst, den eigenen Impulsen, Gefühlen oder Konstrukten innerlich zu lösen, damit er frei zu den gegebenen Bedingungen Stellung beziehen kann. Humor ist ein wichtiger Bestandteil dieser Arbeitsphase, um den Klienten von sich selbst zu distanzieren.
Ist es dem Klienten gelungen, die beiden ersten Schritte zu gehen, ist eine gute Grundlage dafür geschaffen, sich der Welt zu öffnen und den Weg hin zum Sinn zu beginnen. Der Weg führt über die Sinnbrücke – auf der Suche nach dem sinnstiftenden Beitrag zur Welt. Nur der Klient kann für sich den persönlich und situativ passenden Sinn entdecken. Der Gang über die Brücke endet mit dem Moment der Sinnfindung. Für den Klienten ergeben sich verschiedene Sinnquellen, z. B.: Eine Person, der er sich in Liebe zuwendet, oder eine Aufgabe, die er mit Hingabe erfüllen möchte.
Um einen gefundenen Sinn nun in die Wirklichkeit zu führen, muss sich der Klient mit der Werteverwirklichung auseinandersetzen. Das können schöpferische Werte sein (der Klient erschafft etwas) oder Erlebniswerte (die Einzigartigkeit eines anderen Menschen zu erfassen) oder Werte, die es ermöglichen auch bei größter Tragik, die Freiheit zu bewahren, sich auf die Situation einzustellen. Diese Phase bildet im Sinncoaching den Schwerpunkt. Das Gespräch über die Umsetzung der Werte ist eine Grundfähigkeit eines jeden Menschen, die Selbsttranszendenz. Hier zeigt sich, dass der Mensch nicht nur durch Triebe oder Umwelt bestimmt wird, sondern über die Fähigkeit verfügt, sich frei für etwas zu entscheiden, was das eigene Selbst überschreitet, das eigentliche Humanum. Sich dessen bewusst zu sein, führt den Klienten am Ende seines Entwicklungsprozesses zur Sinnverwirklichung und damit zu einem tiefen Gefühl der Erfüllung, Freude oder des Glücks.
An dieser Stelle ist das Brückenmodell der Selbst- und Sinnverwirklichung nur skizziert dargestellt. In der Neuerscheinung „Sinncoaching“ von Ralph Schlieper-Damrich lernen Sie das Modell ausführlich kennen. Hier finden Sie neben der genauen Beschreibung der Verlaufsschritte und Fallvignetten auch die passenden Interventionen.