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add! brain hat Insolvenz beantragt

Die Meldung kurz vor Weihnachten kam für Viele ziemlich überraschend: Das Unternehmen add! brain, Bergisch Gladbach, das sich mit 'Edu-TV' im E-Learning-Sektor einen Namen machen wollte, hatte zum 14. Dezember 2000 Insolvenz beantragt. Dazu muss man wissen: add! brain ist im April 2000 aus birkenbihl media hervorgegangen.
Inzwischen sieht Geschäftsführer Wolfgang Lang jedoch schon wieder einen Lichtstreif am Horizont: Lang rechnet mit '99-prozentiger Sicherheit' damit, dass das Unternehmen trotz Insolvenzverfahren weiter existieren wird. Der Grund für seinen Optimismus: Das Unternehmen steht mit drei Kaufinteressenten, darunter ein 'namhafter amerikanischer', in Verhandlungen. Namen will Lang jedoch nicht nennen. In naher Zukunft, vermutlich bis 15. Februar 2001, sollen die Verbindlichkeiten geregelt und der Geschäftsbetrieb auf den neuen Investor übertragen werden. Langs Auskunft nach soll das Unternehmen dann wahrscheinlich in zwei Bereiche aufgeteilt werden: in einen Seminar- und Produktbereich und in den E-Learning-Sektor.
Der letztgenannte Bereich war einer der Faktoren, die zu der finanziellen Misere geführt haben. Nach Aussagen des Geschäftsführers wurden allein in E-Learning und Edu-TV 15 Millionen Mark investiert, ohne dass die Kosten aufgefangen werden konnten. Den Vorwurf des Missmanagements weist Lang jedoch von sich.
Als einen Grund für die Pleite führt er stattdessen die Negativ-Entwicklung an der Börse an. Der Finanzmarkt habe just in dem Moment nachgegeben, als add! brain an die Börse gehen wollte. Als Folge davon seien Kapital-Geber in der zweiten Finanzierungsrunde - Voraussetzung für den Börsengang - abgesprungen.
Finanzielle Verluste sind auch mit dem Namen Bodo Schäfer verknüpft. Der Money Coach schuldet dem Unternehmen 400.000 Mark, die Kosten der durch die Pleite der FCM Finanz Coaching GmbH ausgefallenen Seminare eingerechnet (TRAINING aktuell 7/2000 berichtete) belaufe sich die Summe alles in allem sogar auf weit über eine Million Mark, erklärt Lang.
Die Forderungen der Gläubiger will das Unternehmen nach eigenem Bekunden weitgehend erfüllen. Eine Aussage, die auch der vorläufige Insolvenzverwalter bestätigt. Das Unternehmen hat unterdessen entschieden, die Geschäfte erst einmal weiterlaufen zu lassen, ebenso wie die Seminare. Auch die 'Seereise für Manager' mit dem Clubschiff AIDA soll nach Einschätzung des Geschäftsführers wie geplant im Mai 2001 stattfinden. Falls sie wider Erwarten doch ins Wasser fällt, seien entstehende Ansprüche der Teilnehmer auf Ersatz durch eine Insolvenzversicherung abgesichert.
Autor(en): (shü)
Quelle: Training aktuell 02/01, Februar 2001
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