In einem voll besetzten Saal die Bühne betreten, ohne zu wissen, was man spielen wird - das ist Improvisationstheater, kurz Impro-Theater. Improvisieren ist aber nicht nur im Theatersaal gefragt.
Auch im Seminarraum kann die Kunst des Improvisierens nützlich sein, z.B. für einen Moderator, der auf eine unkooperative Gruppe trifft. In dieser Situation sind spontane Reaktionen und kreative Ideen gefragt, keine festen Programmpunkte. Das zumindest meint der Münchner Bildungsanbieter TuWas e.V., der in seinem neuen Seminar 'Impro-Moderation' zeigen möchte, wie Elemente des Impro-Theaters eine Moderation unterstützen und aufpeppen können.
Herzstück des Seminars sind Übungen und Spiele aus dem Improvisationstheater, die während des Moderationsprozesses vielseitig verwendet werden können: z.B. zur Teambildung, zur Visualisierung, zur Unterstützung kreativer Prozesse, zur Auflockerung der Atmosphäre und zur Lösung von Blockaden.
Ein Beispiel ist die Wort-für-Wort-Übung, in der kollektiv eine improvisierte Geschichte erzählt wird, indem jeder Teilnehmer spontan ein Wort an das seines Vorredners heftet. Damit können laut Richard Häusler von TuWas Konzentration, Offenheit, Kreativität und Kommunikation innerhalb der Gruppe gefördert werden.
Neben speziellen Improvisationstechniken erlernen die Moderatoren auch, wie sie die Themen und Anliegen ihrer Seminarteilnehmer visualisieren oder sogar für die Bühne dramaturgisch aufbereiten und inszenieren können. Und auch in persönlicher Sache wird mittels Impro-Theater-Elementen trainiert: Zum einen wird eine konstruktive und schlagfertige Kommunikation geübt. Zum anderen wird der eigene Auftritt in der Rolle des Moderators gestärkt.