Rezension: Weinbergs Werkzeugkasten für Berater

Berater bieten Dienstleistungen, die schwer fassbar sind. Die Folge: Viele Kunden entscheiden aufgrund von Auftreten und Ausstrahlung eines Beraters, ob sie diesen engagieren. Für den US-amerikanischen Autor Gerald Weinberg ein guter Grund, die Person des Beraters in den Fokus seines neuen Buches zu stellen: Die 17 Werkzeuge, die er darin präsentiert, sollen Menschen, die andere professionell beraten, helfen, 'direkt zu sein, in sich zu ruhen, sich ihrer Selbst bewusst zu sein und guten Kontakt zu den Mitmenschen aufzubauen'. Der Ausdruck 'Werkzeuge' ist allerdings etwas verwirrend: Was Weinberg vorstellt, sind in erster Linie Fähigkeiten, die jeder Berater seiner Meinung nach mitbringen sollte. So verbirgt sich etwa hinter dem 'Detektivhut' die Fähigkeit, Informationen - z.B. über einen Mitarbeiter - richtig einzuschätzen und nicht durch eine bestimmte Brille zu sehen. Bahnbrechende neue Erkenntnisse hat Weinberg nicht zu bieten. Aber seine Ausführungen sind interessant, und jedes Kapitel hält eine Vielzahl nützlicher Tipps und Tricks für den Berateralltag bereit. Der besondere Charme des Buches: Weinberg stellt seine Erkenntnisse nicht im trockenen Dozententon vor, sondern leitet sie aus Begegnungen mit Beraterkollegen sowie deren Erlebnissen ab.

Gerald M. Weinberg: Weinbergs Werkzeugkasten für Berater, 231 S., geb., Redline Wirtschaft, Frankfurt/Wien 2004, ISBN 3-636-00986-9, 24,90 Euro.